Kommentar zum Prozess gegen Gil Ofarim

Published On: Dienstag, 28.11.2023By Tags:

Der 41-Jährige muss nun lediglich einen symbolischen Geldbetrag von 10.000 Euro zahlen, als Strafe für seine kleine Märchenstunde vor Gericht. Wie großzügig von ihm! Doch damit nicht genug, er entschuldigte sich auch noch bei dem armen Hotelmanager, der als Nebenkläger auftrat. „Es tut mir leid“, hauchte Ofarim in den Gerichtssaal und rührte damit sicherlich die Herzen aller Anwesenden.

Zur Erinnerung: Ofarim hatte im Oktober 2021 ein Video veröffentlicht, in dem er behauptete, Opfer von Antisemitismus in einem Leipziger Hotel geworden zu sein. Das Video wurde in den sozialen Netzwerken geteilt, als handelte es sich um ein Oscar-reifes Drama. Doch die Staatsanwaltschaft in Leipzig kam nach ihren umfangreichen Ermittlungen zu dem Schluss, dass die Geschichte des Musikers so wahr sei wie ein Einhorn in freier Wildbahn.

Der gute Ruf des Hotelmanagers wurde nun endlich wiederhergestellt, und die Kammer war sich einig, dass Ofarims plötzliches Geständnis der reinen Wahrheit entspricht. Ein Happy End für alle! Wer braucht schon Fakten, wenn wir solch fesselnde Geschichten vor Gericht haben?

4 Comments

  1. Jürgen Sonntag Mittwoch, 29.11.2023 at 07:26 - Reply

    irgendwie muß man ja bekannter werden. Ich hätte seine Entschuldigung nicht angenommen . Und steht auf Meineid nicht Gefängnisstrafe ? Aber das ist dann wohl der C-Promibonus !

    • Daniel Blazek Mittwoch, 29.11.2023 at 10:01 - Reply

      Schätze, er hat nicht geschworen … (Meineid). Aber eine falsche Aussage bei der StA dürfte es gewesen sein …

  2. Dancing Dienstag, 28.11.2023 at 17:25 - Reply

    Es ist erschreckend, was er da getan hat. Der jüdischen Gemeinde schadet so ein Verhalten enorm. Eine öffentliche Entschuldigung bei der Jüdischen Gemeinde ist zwingend notwendig. Und die Strafzahlung sollte auch an die Jüdischen Gemeinde gehen.

  3. Nur Malso Dienstag, 28.11.2023 at 13:43 - Reply

    Bleibt festzuhalten, dass er seiner Religion und deren Anhängern einen Bärendienst erwiesen hat. Und das in schwierigen Zeiten. Ob dieses Trauerspiel für die Karriere förderlich war, können nur seine „Fans“ beurteilen. Die anderen Leute werden es jetzt wohl nicht mehr…

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