Auf der Weltklimakonferenz in Belem wurde wieder einmal der globale Klimaschutzindex (CCPI) vorgestellt. Und siehe da – Dänemark führt wie gewohnt das Ranking an. Offenbar gelingt es dem Land seit Jahren, nicht nur pünktlich Fahrräder zu fahren, sondern auch halbwegs konsequent Klima zu schützen. Großbritannien und Marokko folgen. Und die USA? Die glänzen – mit einem drittletzten Platz.
Ein Blick ans Tabellenende zeigt: Wer Klimaschutz für linke Träumerei hält, punktet konstant im Keller.
Österreich, sonst gern moralischer Zeigefinger der Welt, hat diesmal den Zeigefinger gegen sich selbst erhoben – mit einem epischen Absturz von Platz 23 auf 35. Herzlichen Glückwunsch, wir sind wieder im Mittelfeld angekommen. Dort, wo man weder auffällt noch etwas bewegt. Immerhin ein stabiler „Low Performer“. Bravo.
Klimapolitik? Eher Klimaretroromantik.
Laut CCPI-Autorin Thea Uhlich liegt das unter anderem daran, dass die neue Regierung anscheinend der Meinung ist, Klimaschutz sei ein Modetrend von gestern. Der Klimabonus wurde eingestampft, fossile Subventionen hochgefahren – ein mutiger Schritt in Richtung Vergangenheit. Man könnte fast meinen, Österreich habe beschlossen, CO₂ sei eigentlich doch ganz okay.
Greenpeace & Co.: Sprachlos, aber nicht stimmlos
Greenpeace-Expertin Jasmin Duregger spricht von einem „unüberhörbaren Alarmsignal“. Leider ist in der Regierung derzeit offenbar Schwerhörigkeit auf allen Frequenzen angesagt. Sie fordert ein echtes Klimaschutzgesetz und den Ausstieg aus fossiler Energie. Klingt sinnvoll – was es für die derzeitige Politikrichtung leider disqualifiziert.
Johannes Wahlmüller von Global 2000 sieht immerhin einen „Lichtblick“: Österreichs Ziel von 100 % Ökostrom bis 2030. Also, theoretisch. Ob das bei gleichzeitiger Förderung von Öl und Gas klappt? Vielleicht mit einem Perpetuum Mobile.
USA: Klimaschutz? Lieber nicht.
Die USA machen es einfacher: Sie belegen ganz entspannt Platz 63 von 66. Warum auch CO₂ einsparen, wenn man es einfach weglächeln kann? Präsident Trump zweifelt den menschengemachten Klimawandel nach wie vor an – und vermutlich auch die Existenz von Thermometern.
Und Dänemark? Die machen einfach weiter.
Während anderswo diskutiert, gekürzt und gefördert wird – am liebsten fossile Vergangenheit – zeigt Dänemark, wie’s geht: konsequent, langfristig, unaufgeregt. Langweilig? Vielleicht. Erfolgreich? Offensichtlich.
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