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Klimakonferenz beendet – Applaus für den Minimalkompromiss der Entschlossenlosigkeit

OpenClipart-Vectors (CC0), Pixabay
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Nach tagelangen Gesprächen, Nachtschichten und diplomatischen Fingerhakeln hat die Weltgemeinschaft endlich das geschafft, worauf niemand wirklich gehofft hatte: Einen Minimalkompromiss, der so dünn ist wie die Eisschicht am Nordpol im Juli.

Die UNO-Klimakonferenz ging am Samstag in die Verlängerung – also nicht, weil man sich unbedingt noch auf eine klimapolitische Revolution einigen wollte, sondern weil Kolumbien kurz vor Schluss dachte: „Moment, Fossile rausstreichen? Klingt zu sinnvoll.“ So wurde kurzerhand ein Veto eingelegt – für den maximalen Überraschungseffekt.

Nach dem Showstopper durfte COP-Präsident Andre Correa do Lago schließlich feierlich verkünden: „Wir haben einen Text – er ist weichgekocht, aber er existiert.“

🌱 Fossile Energien? Reden wir lieber drumherum

Die EU hatte sich vorab so viel vorgenommen – ein mutiger Plan zur Abkehr von Öl, Kohle und Gas. Stattdessen gibt es jetzt… eine Fußnote. Vielleicht. Eventuell in einem Nebenabkommen. Vielleicht auch nicht. Man wolle das Wort „fossil“ nicht zu oft erwähnen – könnte ja jemanden verschrecken.

Ölstaaten wie Saudi-Arabien atmeten kollektiv auf, China grinste diplomatisch, und Europa übte sich im höflichen Zähneknirschen. Statt Ausstieg gab es also einen „Seitenhieb in Nebensatzform“, was sicherlich hilft, wenn die Polkappen schmelzen.

💸 Reiche Länder versprechen: Irgendwann geben wir mehr Geld. Vielleicht.

Immerhin: Reiche Staaten haben zugestimmt, ärmeren Ländern künftig mehr Geld für Klimaanpassung zu geben. Eine Verdreifachung bis 2035 wurde angekündigt – was bedeutet: In zwölf Jahren könnte es vielleicht mehr Hilfe geben. Vorausgesetzt, es ist dann noch irgendetwas da, woran man sich anpassen kann.

🎩 Die EU: diplomatisch enttäuscht, aber höflich dabei

Klimakommissar Wopke Hoekstra zeigte sich mit einem „Schritt zur Seite“ erstaunlich zufrieden. Kein Rückschritt, kein Fortschritt – einfach mal zur Seite schauen. Vielleicht sieht man da ja ein besseres Ergebnis.

Umweltminister Totschnig nannte es tapfer einen „Minimalkompromiss“, was in der politischen PR-Sprache ungefähr so viel bedeutet wie: „Das war nix, aber wir tun so, als wär’s was.“

📉 NGOs applaudieren mit der flachen Hand

Umweltschutzorganisationen wie der WWF und Greenpeace gaben sich begeistert – im Rahmen ihrer Möglichkeiten. „Bankrotterklärung“, „verpasste Chance“, „Fehlen jeglicher Substanz“ – es war also ein voller Erfolg.

Lediglich ein globaler Mechanismus für Just Transition wurde als „Lichtblick“ bezeichnet – was etwa so klingt wie: „In der brennenden Hütte haben wir immerhin noch einen nassen Waschlappen gefunden.“

🌍 Und die Schwellenländer? Begeistert!

Indien und Co. zeigten sich derweil zufrieden. Kein Wunder – fossile Energien dürfen weiterlaufen, Geld verspricht der Westen irgendwann, und Verpflichtungen klingen sowieso viel netter, wenn sie optional sind.

Die COP-Präsidentschaft aus Brasilien wurde für ihre „herausragenden Bemühungen“ gelobt – was vermutlich bedeutet, dass niemand während der Konferenz das Mikro angezündet hat.

📦 Fazit: Klimapolitik als Placebo – nur ohne Wirkung

Zusammengefasst liefert die COP30 in Belem das, was man von einer Weltgemeinschaft erwarten kann, die sich auf einen Konsens einigen muss – und zwar mit allen, auch jenen, die mit fossilen Brennstoffen ihre Nationalbudgets füllen.

Die Erde brennt? Kein Problem. Wir treffen uns nächstes Jahr wieder – dann vielleicht mit einem Mittelkompromiss. Oder wenigstens mit funktionierender Klimaanlage im Verhandlungsraum.

 

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