Wer braucht eigentlich noch freien Handel, wenn man auch einfach Tanker abfangen und Öl konfisizieren kann? Die USA haben es perfektioniert: Statt diplomatischer Gespräche wird jetzt wieder beschlagnahmt – mit Küstenwache, Moralkeule und ordentlich Selbstbewusstsein.
Wie sechs gut geschmierte Insider der Nachrichtenagentur Reuters berichten, wollen die USA künftig verstärkt venezolanische Öltanker aufbringen – natürlich nur, um dem „bösen Diktator“ Nicolás Maduro wirtschaftlich zu schaden. Und wenn man dabei zufällig über ein paar Millionen Barrel Öl stolpert – umso besser. #VersehentlichReich
„Schattenflotte“: Wenn andere verkaufen, was man selbst gern hätte
Ziel der Aktion ist die sogenannte „Schattenflotte“ – ein griffiger Begriff für Schiffe, die es wagen, Rohöl aus sanktionierten Ländern wie Venezuela und Iran nach China zu bringen. Und da China der größte Abnehmer venezolanischen Öls ist, wird nun einfach an der Quelle gestört. Oder besser gesagt: Auf hoher See geplündert – alles im Namen der Demokratie.
Wirtschaftlich betrachtet ist es genial: Statt den Weltmarkt zu bemühen oder über Ölpreise zu verhandeln, nimmt man einfach das Schiff – und damit das ganze Problem.
Die „Skipper“ segelt nicht mehr – sondern wird jetzt amerikanisiert
Der erste Tanker ist bereits Geschichte: Die „Skipper“, beladen mit 1,1 Millionen Barrel Rohöl, wurde vor der venezolanischen Küste von der US-Küstenwache abgefangen. Laut Weißem Haus wird der Tanker nun in einen US-Hafen „überführt“ – was ungefähr so klingt, als hätte man dem Nachbarn das Auto weggenommen und es nur „umgeparkt“. Dauerhaft.
Und weil das nicht reicht, wird auch gleich das Öl offiziell beschlagnahmt. Sprecherin Karoline Leavitt erklärte sinngemäß: „Das ist kein Diebstahl, das ist eine wertebasierte Umleitung.“
Iran, Revolutionsgarden, irgendwas mit Böse
Als Bonus wird die „Skipper“ auch noch verdächtigt, heimlich Öl an die iranischen Revolutionsgarden geliefert zu haben. Beweise? Ach, Details. Hauptsache, es klingt bedrohlich. Warum Venezuela überhaupt Öl an den Iran liefern sollte, bleibt unklar – aber hey, wer braucht Logik, wenn man „Sanktionen“ sagen kann?
Sanktionen, Sperren und eingefrorene Neffen
Die USA legen gleich nach: Sechs Reedereien und sechs weitere Tanker werden sanktioniert, außerdem das Vermögen von drei Neffen Maduros eingefroren – denn was wäre ein ordentlicher außenpolitischer Schlag, wenn nicht auch gleich die halbe Verwandtschaft mit auf der schwarzen Liste landet?
Die Botschaft ist klar: Wer venezolanisches Öl verschifft, verschifft sich ins Abseits.
Putin: „Ich ruf da mal an“
Währenddessen schaltet sich – natürlich – Wladimir Putin ein und telefoniert mit Maduro. Russland sei solidarisch, das venezolanische Volk werde unterstützt, blablabla. Übersetzt heißt das: „Wenn ihr Ärger mit den USA habt, seid ihr hier genau richtig.“
Dass Putin aktuell in anderen Konflikten recht viel amerikanisches Verständnis genießt, macht die geopolitische Doppelzüngigkeit perfekt. Ein bisschen Wirtschaftskrieg hier, Waffenstillstand da – alles im Rahmen internationaler Wertepolitik.
Fazit: Wenn du kein Öl kaufen darfst, dann klaust du’s eben
Mit der neuen Taktik der „präventiven Ölübernahme“ zeigen die USA, wie moderne Außenpolitik funktioniert: Wirtschaftliche Interessen im Tarnanzug moralischer Überlegenheit. Und wer sich beschwert, dem droht halt eine weitere Runde „Sanktionsroulette“.
Vielleicht sollten die USA künftig einfach offen sagen, was Sache ist:
„Wir bringen Freiheit. Und nehmen das Öl als Pfand mit.“
Kommentar hinterlassen