Startseite Allgemeines „Kill them all“ – US-Drogenpolitik goes Actionfilm: Hegseth, Trump und die Karibik-Massaker
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„Kill them all“ – US-Drogenpolitik goes Actionfilm: Hegseth, Trump und die Karibik-Massaker

TheDigitalArtist (CC0), Pixabay
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Wenn man dachte, die Drogenpolitik der USA könne nicht noch martialischer werden, meldet sich Pete Hegseth, seines Zeichens Verteidigungsminister (oder wie er sich selbst offenbar lieber nennt: Secretary of War) mit einer ganz neuen Strategie zu Wort: Diplomatie war gestern – heute wird „einfach getötet“.

Laut einem Bericht der Washington Post soll Hegseth während eines Militäreinsatzes im Karibikraum den legendären Befehl „Kill them all“ gegeben haben, nachdem ein Boot mit mutmaßlichem Drogentransport von US-Raketen getroffen worden war. Zwei Überlebende klammerten sich angeblich an Wrackteile – und wurden ebenfalls ins Jenseits befördert. Das klingt nicht nach Hollywood, das ist Hollywood – nur ohne Abspann.

„Fake News“, sagt Hegseth – und bekräftigt alles

In bester Trump-Schule dementierte Hegseth das Ganze natürlich sofort. Mit einer X-Tirade voller patriotischer Kampfbegriffe, Soldatenverklärung und – man staune – keinerlei Beweisführung. Kritik an dem Gemetzel? Laut Hegseth nur ein Versuch, „unsere unglaublichen Krieger zu diskreditieren“. Was kommt als nächstes? Medaillen für besonders effiziente Abschüsse?

Senatoren sprechen von „extralegalen Hinrichtungen“ – Trump nennt es einfach „offensive Drogenpolitik“

Während Senator Rand Paul (R-KY) offen von „extrajudiziellen Tötungen“ spricht und Parallelen zu autoritären Regimen wie Iran und China zieht, zuckt Trump nicht mal mit der Schulter. Im Gegenteil: Er sehe „keinen Grund, den Kongress zu fragen“, ob das Töten ohne Anklage okay sei. Zitat Trump:

„Wir werden sie einfach töten. Die bringen Drogen – wir bringen Tod. Ganz einfach.“

Ein Slogan, der jedem autoritären Regime Ehre machen würde. Vielleicht bald auf Wahlplakaten?

Geneva Conventions? Pff – klingt französisch

Rechtsexperten erinnern an die Genfer Konventionen: Verwundete müssen gerettet werden, selbst im Krieg. Aber die Trump-Administration scheint davon auszugehen, dass internationale Regeln nicht gelten, wenn man sich selbst zum Weltpolizisten, -richter und -henker erklärt.

Hegseth verteidigte seine Linie mit dem Argument, dass „jeder Getötete mit einem Terrornetzwerk verbunden“ sei – praktisch, wenn man gleich alle im Boot pauschal der Terrorismus-Kategorie zuweist. Nach dieser Logik wäre auch eine Touristenfähre mit WLAN-Verbindung zum Darknet ein legitimes Ziel.

Militärische Drogenbekämpfung statt Justiz – Amerika geht All-In

Mit bisher 21 versenkten Booten und über 80 Toten in internationalen Gewässern hat die USA offenbar das Völkerrecht durch einen Actionfilm ersetzt. Und während Europa sich noch fragt, ob es überhaupt legal ist, Personen ohne Verfahren zu töten, fragt man sich in Washington eher, ob genug Raketen vorhanden sind.

Ein kleiner Fun Fact am Rande: Während Menschen sterben, verspricht Trump gleichzeitig ein hartes Vorgehen gegen die „Flut an unkontrollierten Afghanen“ und nennt Joe Biden wahlweise „Terror-Kuschler“ oder „Drogenversteher“. Die Grenze ist dicht, das Gewissen offenbar nicht vorhanden.

Kritik? Wird ignoriert. Beweise? Unnötig. Oversight? Viel Glück damit.

Senatoren wie Chris Murphy (D-CT) und Roger Wicker (R-MS) fordern rechtliche Begründungen für diese Art von „Guerilla-Governance“ – bekommen aber bislang keine Antworten. Offenbar gilt auch im Pentagon: Was man nicht rechtfertigen kann, erklärt man einfach nicht.

Fazit: Die USA führen einen Krieg gegen Drogen – mit Methoden, bei denen selbst Drogenkartelle noch etwas lernen könnten.

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