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Keyless-System im Visier: Autodiebe nutzen Funklücken aus

Anrita1705 (CC0), Pixabay
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Immer mehr Autos in Deutschland werden gestohlen – und ein Grund dafür sind Schwachstellen in modernen Keyless-Systemen. Diese ermöglichen es, ein Auto ohne klassischen Schlüssel zu öffnen und zu starten. Was für viele bequem klingt, ist für Kriminelle eine Einladung.

Wie die Technik funktioniert – und warum sie unsicher ist

Beim Keyless-System sendet der Autoschlüssel dauerhaft Funksignale an das Fahrzeug. Nähert sich der Fahrer, erkennt das Auto den Schlüssel automatisch und entriegelt. Doch genau das nutzen Diebe aus: Mit sogenannten Funkverlängerern können sie das Signal abfangen und verstärken. So lässt sich das Auto öffnen und starten – selbst wenn der Schlüssel im Haus liegt.

Polizei warnt vor „Relay Attack“

Experten sprechen von einer „Relay Attack“: Zwei Täter arbeiten zusammen, einer fängt das Signal am Haus oder in der Tasche ab, der andere leitet es ans Auto weiter. Innerhalb weniger Sekunden ist der Wagen geöffnet und gestohlen. Besonders betroffen sind hochpreisige Fahrzeuge, aber auch Mittelklassewagen sind nicht sicher.

Zahlen zeigen deutlichen Anstieg

Nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) stieg die Zahl der Autodiebstähle mit Keyless-Technik in den letzten Jahren deutlich. 2024 wurden in Deutschland über 12.000 Fahrzeuge gestohlen – ein Großteil davon mithilfe der Funklücken. Die durchschnittliche Schadenshöhe lag bei rund 20.000 Euro pro Fahrzeug.

Was Autobesitzer tun können

  • Schlüssel abschirmen: Spezielle Schutztaschen oder -boxen blockieren Funksignale.

  • Mechanische Sicherungen nutzen: Lenkradkrallen oder Radklemmen schrecken Täter ab.

  • Parken an sicheren Orten: Tiefgaragen oder beleuchtete Parkplätze reduzieren das Risiko.

  • Software-Updates prüfen: Einige Hersteller bieten Updates oder Nachrüstlösungen an.

Politik und Hersteller unter Druck

Verbraucherschützer fordern seit Jahren strengere Sicherheitsstandards. Die Autoindustrie verweist darauf, dass neuere Modelle mit verbesserten Verschlüsselungen ausgestattet seien. Dennoch bleibt das Problem bestehen – und sorgt dafür, dass Deutschland im internationalen Vergleich weiter zu den Hotspots für Autodiebstahl zählt.

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