Bankgeschäfte, Behörden, Parktickets, Konzertkarten – das Leben funktioniert nur noch mit WLAN und Akku. Ohne Smartphone bist du heute quasi ein digitaler Steinzeitmensch mit Zahlschein. Eine gesetzliche Pflicht, eins zu besitzen, gibt’s (noch) nicht – aber das Leben ohne fühlt sich ungefähr so an, als würde man versuchen, Netflix auf einer Schallplatte zu streamen.
💸 Onlinebanking – oder zurück zum Federkiel
Immer mehr Banken erklären ihren Kundinnen und Kunden freundlich, dass sie bitte jetzt sofort eine App herunterladen sollen, um ihr eigenes Geld zu überweisen.
Wer das nicht will, darf alternativ auch wieder zur Filiale pilgern – und dort feststellen, dass es die gar nicht mehr gibt.
Früher hieß es: „Bitte denken Sie an Ihre TAN-Liste.“
Heute heißt es: „Bitte geben Sie Ihr Passwort, Ihre TAN, Ihren Fingerabdruck, Ihre Seele und einen QR-Code ein.“
Sicher ist sicher – zumindest für die Bank. Für Kundinnen und Kunden ist es eher eine Mischung aus Passwortpanik und Touch-ID-Tanz.
🧠 Sicherheit zuerst – aber bitte mit App
Jurist Sebastian Schumacher vom Help-Team erklärt verständnisvoll: Banken müssen laut EU-Richtlinie Zwei-Faktor-Authentifizierung anbieten. Das heißt: Wer Geld überweist, braucht zwei Nachweise – zum Beispiel Passwort und TAN.
Die gute alte SMS? Zu unsicher.
Die TAN-Liste aus Papier? Nostalgie pur, aber leider out.
Heute gilt: Nur noch App!
Und falls Sie kein Smartphone haben – tja, das ist kein Sicherheitsproblem, sondern ein Lifestyleproblem.
🦹♂️ Früher: Bankraub mit Maske – heute: Phishing mit Maus
Früher musste man aufpassen, dass die Bank nicht pleitegeht. Heute muss man aufpassen, dass man nicht versehentlich 10.000 Euro an „Sparkase-Kundenservice.biz.ru“ überweist.
Schumacher sagt: Die Banken müssen sicher sein. Und sicher ist, dass das für viele bedeutet, sie sind ab jetzt dauerhaft verwirrt.
🧾 Analoge Alternativen – oder: Digital Detox mit Strafporto
Natürlich darf man auch weiter analog überweisen – auf Papier, in der Filiale, per Brieftaube. Nur kostet das Zeit, Nerven und manchmal eine Gebühr, die an Erpressung grenzt.
Rechtlich gesehen wird niemand diskriminiert – nur ein bisschen überfordert.
„Niemand wird ausgeschlossen“, sagt der Jurist.
„Aber wer offline bleibt, hat’s halt schwerer.“
Klingt beruhigend. So wie: Niemand wird gezwungen zu schwimmen – aber das Schiff legt jetzt ab.
🚦 Digitalisierung – schnell, bequem, nervig
Parken, fliegen, einkaufen, Behörden – alles digital.
Das Leben ist jetzt „einfacher“ – jedenfalls für jene, die sich ihr Passwort merken können, ohne es auf einen Zettel unter die Tastatur zu kleben.
Für alle anderen ist es ein tägliches Abenteuer zwischen Cookie-Bannern, Captchas und Push-Mitteilungen.
„Bitte bestätigen Sie, dass Sie kein Roboter sind“ – ein Satz, der heute schon fast philosophisch klingt.
🧰 Es gibt Alternativen – theoretisch
Man kann auch mit TAN-Generator, Chipkarte oder FIDO-Token arbeiten. Sieht dann aus wie ein Relikt aus dem Technikmuseum, funktioniert aber.
Kostet halt extra.
Oder man kauft sich gleich ein Smartphone – das ist billiger, schneller und erspart Diskussionen mit der Bankberaterin, die ohnehin nur noch per Videochat existiert.
📬 Der Staat sagt: Freiwillig! (Noch …)
ELGA, ID Austria, eAusweis – alles freiwillig, heißt es.
Man muss das nicht machen.
Man kann auch weiterhin Briefe schreiben.
Mit Briefmarke.
Und warten, bis das Amt antwortet.
Vielleicht.
📱 Fazit: Wer kein Smartphone hat, ist offiziell verdächtig
Es gibt keinen „Digitalzwang“, sagen die Behörden. Aber das Leben ohne Smartphone ist mittlerweile ein Vollzeitjob.
Die Digitalisierung macht vieles einfacher – nur nicht das Leben jener, die einfach mal ihre Ruhe haben wollen.
Willkommen in der schönen neuen Welt, in der du erst existierst, wenn du einen Akku hast.
Und wehe, du hast 2 % Restladung – dann bist du praktisch gesellschaftlich tot.
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