Kann man mit 53% eine Partei führen?

Zunächst einmal ist es erstaunlich, dass man in der Diskussion den Malermeister Chrupalla in den Vordergrund stellt, denn gewonnen hat die Wahl zum Vorsitz der Partei ja eigentlich Alice Weidel.

Das wird Alice Weidel dann sicherlich auch in der nun folgenden Tagespolitik eher die Rechtfertigung dafür geben, „für die AfD“ zu sprechen als eben jenem Tino Chrupalla. Die AfD hat aber leider einmal mehr gezeigt, dass sie keine wirklichen Alternativen zur jetzigen Politik der etablierten Parteien hat, und sie hat gezeigt, dass der wahre Strippenzieher in der AfD eben jener Björn Höcke aus Thüringen ist.

Es wäre aber interessant gewesen, einmal zu schauen, welches Wahlergebnis ein Björn Höcke selbst erreicht hätte, wenn denn er sich zur Wahl gestellt hätte. Genau das aber hat Björn Höcke dann vermieden.

Die AfD ist schon lange keine wirkliche Alternative für Deutschland mehr, dafür beschäftigt sich die AfD leider immer wieder sich zu viel mit sich selbst. Das wird sich auch nach diesem Parteitag nicht verändern, dabei wäre die aktuelle Situation in Deutschland gerade die Zeit, in der sich eine Partei dann mit realen Alternativen beim Volk dann Stimmen holen könnte, denn auch der Protestwähler weiß, mit Protestwählen bekomme ich meine Wohnung im Winter nicht warm.

Der Bürger will auch nicht immer nur Parteien wählen, denn da gibt es kaum eine Partei in Deutschland mit deren Programm und Handeln ein Wähler dieser Partei zu 100% einverstanden ist. Das zeigen auch immer mehr die Wahlen zu Bürgermeistern usw., hier werden viele „Parteilose“ in Ämter gewählt, die sich dann eine Mehrheit suchen müssen bei der Ausführung ihres Amtes in der Praxis.

Einzelbewerber haben es aber in Deutschland schwer, denn auch in Deutschland ist ein erfolgreicher Wahlkampf letztlich leider nicht nur eine Frage der Argumente sondern auch der besseren finanziellen Ausstattung.

Schlimm, ja geradezu unseriös, finden wir aber dann Wahlen wie die letzte Wahl zum Oberbürgermeister von Leipzig. Trotz den größten finanziellen Mitteln von allen Kandidaten hat es Burkhard Jung eben nicht geschafft, aus eigener Kraft wiedergewählt zu werden.

Er benötigte die Unterstützung der Partei DieLinke und der Grünen. Die haben sich dann das teuer bezahlen lassen von OB Jung, mit Zusagen die eben nicht Jung bezahlen muss sondern die Bürger dieser Stadt.

Der eigentliche Wahlgewinner aber war Sebastian Gemkow, der im 2. Wahlgang nur „hauchdünn“ unterlegen war. Im ersten Wahlgang war Gemkow sogar Sieger geworden, da Jungs SPD in der Leipziger Parteienlandschaft kaum noch eine Rolle spielt.

Man kann nur hoffen, dass Gemkow bei der nächsten Wahl zum Leipziger OB erneut antritt. Jung kann dann nicht mehr als Kandidat antreten.

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