Deutschland erlebt eine politische Erschütterung, wie es sie lange nicht gab. Während die CDU unter Friedrich Merz versucht, mit immer härteren Forderungen in der Migrationspolitik zu punkten, gehen gleichzeitig Hunderttausende auf die Straße, um ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und eine mögliche Annäherung der CDU an die AfD zu setzen.
In Berlin sprachen die Veranstalter von 250.000 Menschen, die gegen die aktuellen Entwicklungen demonstrierten. Auch in Städten wie Hamburg, Stuttgart und Essen gab es große Proteste. So viel Widerspruch gegen einen Oppositionsführer hat es in Deutschland lange nicht gegeben.
Zwischen Taktik und Tabubruch
Die letzten Tage im Bundestag haben gezeigt: Merz treibt seine Partei auf eine gefährliche Gratwanderung.
- Die CDU bringt Anträge zur Begrenzung der Zuwanderung ein.
- Die AfD stimmt zu – und plötzlich stehen Merz und seine Partei in der unangenehmen Lage, sich von einer Mehrheit abgrenzen zu müssen, die sie nur mit AfD-Stimmen erreicht hat.
- Einen eigenen Gesetzesentwurf zur Migrationspolitik konnte die Union am Freitag dann doch nicht durchsetzen – trotz AfD-Unterstützung.
Was bleibt, ist ein schwer beschädigtes Bild der CDU. Eine Partei, die sich von der AfD abgrenzen will, aber gleichzeitig Abstimmungen initiiert, bei denen deren Zustimmung den Ausschlag gibt.
Kanzler für alle?
Und so stellt sich die zentrale Frage: Kann Friedrich Merz nach dieser Woche noch Kanzler aller Deutschen werden?
- Kann er jene Menschen überzeugen, die gerade in Rekordzahlen gegen Rechts auf die Straße gehen?
- Kann er eine Volkspartei führen, die nicht nur den rechten Rand anspricht, sondern auch die politische Mitte hält?
- Oder hat er durch sein Taktieren mit der AfD die Chance verspielt, eine Regierung zu führen, die Deutschland eint, statt es weiter zu spalten?
Die letzten Tage haben gezeigt: Merz will führen – aber kann er das auch für alle? Die Antwort darauf wird nicht nur seine politische Zukunft entscheiden, sondern vielleicht auch die der CDU.
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