Dichte Rauchwolken aus über 200 aktiven Waldbränden in Kanada haben weite Teile der Vereinigten Staaten erreicht und zu massiven Beeinträchtigungen der Luftqualität geführt – von Minnesota bis Florida. Experten warnen vor gesundheitlichen Risiken, insbesondere für Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Atemwegserkrankungen.
Am schlimmsten betroffen sind Bundesstaaten im Mittleren Westen wie Minnesota, Wisconsin und Iowa, wo Luftqualitätswarnungen ausgegeben wurden. In Teilen Minnesotas wurde die Luft am 3. Juni sogar als „sehr ungesund“ eingestuft, so die Behörden.
Rauch zieht über weite Teile der USA
Laut der Plattform AirNow.gov erwartet man im Verlauf des Tages eine mäßige Luftqualität an der gesamten Ostküste – von New York über Washington D.C. bis nach Florida. Auch in Städten wie Tallahassee, Jacksonville und Gainesville wurde eine „moderate“ Luftqualität gemessen, was bei empfindlichen Personen bereits Symptome verursachen kann.
Die Rauchschwaden stammen vor allem aus den kanadischen Provinzen British Columbia (74 aktive Brände), Alberta (56), Manitoba (25), sowie Ontario und Saskatchewan, wo jeweils rund 16 bis 19 Brände gemeldet sind. Mehr als 100 der Feuer gelten als „außer Kontrolle“, und Tausende Menschen mussten evakuiert werden.
US-Feuerwehrkräfte zur Hilfe in Kanada
Als Reaktion auf die verheerende Lage entsandte das National Interagency Fire Center 150 Feuerwehrleute aus den USA, um die Löscharbeiten in Alberta und Manitoba zu unterstützen.
Gesundheitsgefahr durch Rauchpartikel
Die kleinen Partikel im Rauch können Augenreizungen, Husten, Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Bronchitis und sogar Herz-Lungen-Probleme verursachen. Besonders gefährdet sind Menschen mit Vorerkrankungen, Kinder, ältere Menschen und Schwangere.
Das Iowa Department of Natural Resources warnt ausdrücklich vor Outdoor-Aktivitäten bis mindestens zum 5. Juni:
„Intermittierender starker Rauch wird in den kommenden Tagen große Teile Iowas betreffen – mit Werten, die ungesund für empfindliche Gruppen oder sogar für die Allgemeinbevölkerung sind.“
Tipps zum Schutz bei schlechter Luftqualität:
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Bleiben Sie möglichst im Haus.
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Halten Sie Fenster und Türen geschlossen.
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Vermeiden Sie körperliche Anstrengung – auch drinnen.
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Verwenden Sie Luftfilter oder selbstgebaute Filterboxen (z. B. eine sogenannte Corsi-Rosenthal-Box aus Ventilator, Filter und Klebeband).
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Wenn Sie raus müssen, tragen Sie eine gut sitzende N95- oder P100-Maske.
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Auch Haustiere sind gefährdet – lassen Sie sie nur kurz ins Freie und achten Sie auf Symptome wie Atemnot oder tränende Augen.
Farbcode der Luftqualität: Was bedeuten die Warnstufen?
Die Air Quality Index (AQI)-Skala reicht von 0 bis über 300 und wird farblich codiert:
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Grün (0–50): Gut
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Gelb (51–100): Akzeptabel, erste Beschwerden möglich
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Orange (101–150): Ungesund für empfindliche Gruppen
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Rot (151–200): Ungesund für alle
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Violett (201–300): Sehr ungesund, Gesundheitswarnung
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Dunkelrot (300+): Gefährlich, ernsthafte Gesundheitsgefahr
Luftqualität prüfen?
Besuchen Sie www.AirNow.gov, um die aktuelle Luftqualität in Ihrer Region zu überprüfen.
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