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Kanadas verheerende Waldbrände erzwingen Massenflucht – gefährlicher Rauch erreicht die USA

Vladvictoria (CC0), Pixabay
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Massive Waldbrände im Westen und Zentrum Kanadas zwingen zehntausende Menschen zur Flucht und senden erneut giftige Rauchwolken über die Grenze in die Vereinigten Staaten. In den Provinzen Manitoba und Saskatchewan wurden am Donnerstag Notstände ausgerufen, während über 160 Brände im Land wüten – rund die Hälfte davon sind außer Kontrolle.

In Manitoba mussten bereits etwa 17.000 Menschen evakuiert werden, darunter die Stadt Flin Flon, die Pimicikamak Cree Nation, Cross Lake und die Mathias Colomb Cree Nation. Premier Wab Kinew sprach vom „größten Evakuierungsbefehl in lebendiger Erinnerung“ und versicherte, dass die betroffenen Bürgerinnen und Bürger überall in der Provinz willkommen seien.

Auch in Saskatchewan wurde der Notstand ausgerufen. Premier Scott Moe betonte die Dringlichkeit der Lage und forderte dringend Regen, um die Ausbreitung der Flammen zu stoppen. Der Schritt erfolgte nach Appellen indigener Gemeinschaften, die sich über mangelnde Ressourcen im Kampf gegen das Feuer beklagt hatten.

Die Situation ist Folge eines frühen und extrem trockenen Starts in die Brandsaison. Bereits jetzt, Ende Mai, hat Kanada die höchste Alarmstufe 5 von 5 für die nationale Einsatzbereitschaft ausgerufen – ein Wert, der 2023 erst Mitte Juli erreicht wurde. In diesem Jahr sind bereits über 1,58 Millionen Hektar Waldfläche abgebrannt – rund 40 % über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Besonders betroffen sind Manitoba und Saskatchewan, aber auch in British Columbia und Alberta lodern zahlreiche Brände.

Der Rauch kennt keine Grenzen: Satellitenbilder zeigen, wie die Rauchwolken aus Kanada über den Mittleren Westen und die Großen Seen hinwegziehen. Städte wie Green Bay, Milwaukee, Chicago und Detroit könnten in den kommenden Tagen unter stark reduzierter Sicht und gesundheitsschädlicher Luftqualität leiden.

In Minnesota und Michigan wurden bereits Luftqualitätswarnungen ausgesprochen. Besonders gefährlich sind die feinen Partikel, die tief in die Lunge eindringen können. Für empfindliche Gruppen – ältere Menschen, Kinder und Personen mit Atemwegserkrankungen – gilt erhöhte Vorsicht.

Neben bodennahen Rauchschichten ziehen laut US-Wetterdienst auch höher gelegene Rauchfahnen südwärts über die Ebenen der USA. Diese haben zwar keine Auswirkungen auf die Luftqualität, können aber spektakuläre Sonnenauf- und -untergänge erzeugen.

Kanadas Waldbrand-Saison gilt bereits jetzt als überdurchschnittlich aktiv. Prognosen zufolge wird sich die Lage in den kommenden Wochen weiter verschärfen – auch im Westen der USA steigt die Brandgefahr bis Juli deutlich an. Millionen Menschen könnten in diesem Sommer von weiteren Rauchbelastungen betroffen sein. Die Auswirkungen des Klimawandels – darunter längere Dürrephasen, höhere Temperaturen und häufigere Extremwetterereignisse – zeigen sich immer deutlicher in der Realität.

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