Kampfansage

Published On: Donnerstag, 27.10.2022By Tags:

Globale Lieferengpässe bei Halbleitern haben seit der Coronavirus-Pandemie etlichen Branchen ernste Probleme beschert. Nun könnte sich die Lage nochmals verschärfen. Grund ist eine Kampfansage der USA an China. Washington hat den Export von Hochtechnologie für die Chipproduktion an die Volksrepublik untersagt – um den Fortschritt dort quasi abzuwürgen.

Ziel der Exportbeschränkungen aus US-Sicht ist es, die technologischen und, wie es hieß, militärischen Fortschritte Chinas zu bremsen. Betroffen von den Ausfuhrbeschränkungen sind Infrastruktur, die für die Herstellung leistungsstarker Halbleiter notwendig ist, und US-Hersteller von entsprechenden Anlagen. Namentlich genannt wurden in US-Medienberichten Unternehmen wie Lam Research, KLA-Tencor und Applied Materials.

Die „New York Times“ wertete den Schritt der USA als einen „aggressiven Plan“, Chinas Zugang zu hoch entwickelten Chips bzw. die Herstellung dort „abzuwürgen“. Die Gründe dafür seien nicht nur, aber hauptsächlich militärstrategische gewesen, nachdem diese „kritische Technologie“ auch in der Steuerung von Waffensystemen eine wesentliche Rolle spiele.

Hochrangige Beamte der US-Regierung, so die Zeitung, hätten seit dem Frühjahr eine Strategie gegen den mittlerweile technologisch und militärisch größten Rivalen China debattiert und entsprechend Druck auf Präsident Joe Biden gemacht. Diese Strategie habe gelautet: den US-Einfluss auf die globalen Lieferketten zu nutzen, um China von ebendiesen abzuschneiden.

Die „New York Times“ zitierte den nationalen Sicherheitsberater im Kabinett Bidens, Jake Sullivan, mit den Worten, es gelte, einen möglichst „hohen Zaun“ zu erreichten, um Rivalen nicht die Möglichkeit zu geben, US-Technologie zu nutzen, um die Sicherheit der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten zu gefährden.

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