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Kampf gegen KI-Deepfakes: Hollywood fordert strengere Gesetze

12019 (CC0), Pixabay
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Die Verbreitung von Künstlicher Intelligenz (KI) hat eine neue Herausforderung mit sich gebracht: Deepfakes von Prominenten, die für Betrugsmaschen genutzt werden. Besonders betroffen sind bekannte Persönlichkeiten wie Steve Harvey, Taylor Swift und Scarlett Johansson, deren Stimmen und Bilder gefälscht wurden, um ahnungslose Menschen zu täuschen.

Während viele Deepfake-Videos harmlos und humorvoll sind, gibt es immer mehr Fälle, in denen Betrüger KI-generierte Stimmen und Bilder nutzen, um Menschen um ihr Geld zu bringen. So wurde beispielsweise eine Frau in Frankreich um 850.000 Dollar betrogen, nachdem sie glaubte, Brad Pitt helfe ihm finanziell.

Nun setzt sich Hollywood massiv für gesetzliche Regelungen ein, um sich gegen diese Missbrauchsfälle zu wehren. Der US-Kongress diskutiert derzeit mehrere Gesetzesentwürfe, um die Verantwortlichen – sowohl die Ersteller solcher Inhalte als auch die Plattformen, die sie verbreiten – zur Rechenschaft zu ziehen.

Der „No Fakes Act“ – Ein Gesetz gegen KI-Missbrauch

Ein zentraler Gesetzesvorschlag ist der „No Fakes Act“, der derzeit von einer parteiübergreifenden Gruppe von US-Senatoren überarbeitet wird. Das Ziel: Strafen für die unautorisierte Nutzung von KI-generierten Bildern, Videos und Stimmen prominenter Personen.

Beteiligt an der Gesetzesinitiative sind unter anderem:
Chris Coons (Demokrat, Delaware)
Amy Klobuchar (Demokratin, Minnesota)
Marsha Blackburn (Republikanerin, Tennessee)
Thom Tillis (Republikaner, North Carolina)

Das Gesetz sieht vor, dass Plattformen, die KI-generierte Deepfake-Inhalte verbreiten, mit Strafen von bis zu 5.000 Dollar pro Verstoß belegt werden. Ein populäres Fake-Video könnte also Millionenstrafen nach sich ziehen.

Neben dem „No Fakes Act“ wird auch das „Take It Down Act“ diskutiert, das sich speziell gegen KI-generierte Pornografie richtet. Diese Initiative wurde sogar von Melania Trump unterstützt.

Steve Harvey kämpft für den Schutz seiner Fans

TV-Moderator Steve Harvey ist eine der lautesten Stimmen, die sich für neue Gesetze einsetzen. Seit Jahren wird sein Name für Betrugsversuche missbraucht – etwa in Videos, in denen eine KI-generierte Stimme vorgibt, Harvey empfehle eine Finanzanlage mit garantierten Gewinnen.

„Ich habe meine Marke immer als ehrlich und authentisch aufgebaut. Und jetzt nutzen Betrüger genau diese Vertrauenswürdigkeit aus, um Leute abzuzocken“, erklärte Harvey in einem CNN-Interview.

Seine Sorge gilt vor allem den Menschen, die auf diese Betrügereien hereinfallen:
👉 „Ich will nicht, dass meine Fans oder irgendjemand anderes geschädigt wird.“

Auch Scarlett Johansson hat sich in die Debatte eingeschaltet. Sie kritisierte die Untätigkeit der US-Regierung und warnte vor den „unmittelbaren Gefahren der KI“.

Tech-Unternehmen unter Druck – doch nicht alle sind überzeugt

Hollywood steht geschlossen hinter den Gesetzesinitiativen: Die Screen Actors Guild, die Motion Picture Association und große Talentagenturen unterstützen die Vorschläge.

Doch nicht alle sind begeistert. Kritiker aus der Technologiebranche befürchten, dass die Gesetze zu weit gehen könnten. Organisationen wie die Electronic Frontier Foundation (EFF) und die American Library Association warnen, dass übermäßige Regulierung die Meinungsfreiheit gefährden könnte.

In einem offenen Brief an die Senatoren erklärten sie:
🛑 „Wir verstehen die ernsten Probleme durch Deepfake-Technologie. Aber das ‚No Fakes‘-Gesetz geht zu weit und könnte eine Klageflut auslösen.“

Trotz dieser Kritik wächst der Druck auf Online-Plattformen, besser gegen Fake-Inhalte vorzugehen.

Technologie gegen Deepfake-Betrug: KI gegen KI

Während der Gesetzgebungsprozess läuft, entwickeln einige Unternehmen Technologien, um Deepfake-Betrug zu bekämpfen.

Ein Beispiel ist das Start-up Vermillio AI, das mit Talentagenturen und Filmstudios zusammenarbeitet. Ihre Plattform „TraceID“ identifiziert und entfernt Deepfake-Inhalte automatisch.

Laut Vermillio-CEO Dan Neely explodiert die Anzahl solcher Fake-Videos:
📈 „2018 gab es vielleicht 19.000 Deepfake-Clips. Heute entstehen jede Minute rund eine Million neue!“

Neely zeigte CNN Beispiele für KI-generierte Steve-Harvey-Betrugsbotschaften, die für dubiose Finanzangebote werben.

Sein System nutzt digitale Fingerabdrücke, um echte Inhalte von Fälschungen zu unterscheiden. Allerdings sind solche Lösungen für normale Nutzer schwer zugänglich – nur Prominente und große Unternehmen können sich diesen Schutz leisten.

Fazit: Was muss passieren?

Der Kampf gegen KI-Deepfakes hat gerade erst begonnen. Während Hollywood für schärfere Gesetze kämpft, warnen Tech-Experten vor übermäßiger Regulierung.

Fest steht: Die Anzahl betrügerischer Deepfakes nimmt rasant zu, und Plattformen stehen unter Druck, effektive Lösungen zu finden.

Steve Harvey bringt es auf den Punkt:
💬 „Wie viele Menschen müssen noch geschädigt werden, bevor etwas passiert?“

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