Ein gewaltiger Sturm zieht über Kalifornien hinweg und sorgt für Chaos: Evakuierungen, Straßensperren und geschlossene Schulen. Experten warnen vor lebensbedrohlichen Überschwemmungen und Erdrutschen – besonders in den Gebieten, die erst letzten Monat von schweren Waldbränden heimgesucht wurden.
Evakuierungsbefehle und Straßensperren in Südkalifornien
Die Behörden haben in mehreren Landkreisen Evakuierungswarnungen und -befehle ausgesprochen. Besonders gefährdet sind Regionen, die von den Palisades- und Eaton-Bränden betroffen waren. Auch in Orange County und entlang der San Gabriel Mountains in San Bernardino County wurden Evakuierungsanweisungen erlassen.
Mehrere Straßen wurden gesperrt, um Unfälle durch Erdrutsche zu verhindern – darunter ein Abschnitt des berühmten Pacific Coast Highway in Los Angeles County. In Malibu blieben die Schulen am Donnerstag geschlossen, da die Straßen unpassierbar sein könnten.
Die Behörden mahnen die Bevölkerung, Notfallmeldungen zu verfolgen und sich auf eine mögliche Flucht vorzubereiten. „Wer in einer evakuierten Zone bleibt, riskiert, im Katastrophenfall unerreichbar zu sein“, warnte Sheriff Robert Luna auf einer Pressekonferenz.
Meteorologen warnen vor „lebensgefährlichen Überschwemmungen“
Der Sturm wird durch einen atmosphärischen Fluss verursacht – ein mächtiges Wetterphänomen, das enorme Mengen Feuchtigkeit aus den Tropen in Richtung Pole transportiert. Prognosen von AccuWeather zufolge werden im ganzen Bundesstaat Regenmengen zwischen 5 und 20 Zentimetern erwartet, in den Küstengebirgen sogar bis zu 20 Zentimeter.
Das National Weather Service warnt vor:
✅ Sturzfluten in städtischen Gebieten
✅ Überlaufenden Bächen und kleineren Flüssen
✅ Schlamm- und Gerölllawinen in den Brandgebieten
Besonders besorgniserregend: Die verbrannten Böden in den Waldbrandregionen können das Wasser nicht aufnehmen, was die Gefahr von Erdrutschen und Trümmerströmen massiv erhöht.
Bis zu 1,80 Meter Schnee in den Bergen – Verkehrschaos droht
Auch die Bergregionen Kaliforniens stehen vor einer massiven Wetterfront: In der Sierra Nevada werden Schneemengen von bis zu 1,80 Metern erwartet. Die Behörden raten dringend von Reisen in diese Gebiete ab.
„Reisen könnte sehr schwierig bis unmöglich werden“, warnt der Wetterdienst in Hanford. Besonders betroffen sind:
🚨 Interstate 5, 205 und 84
🚨 Gefährliche Windböen von bis zu 100 km/h
🚨 Baumstürze und Stromausfälle
Nicht nur Kalifornien leidet unter dem Extremwetter: Auch in Oregon wurde in Multnomah County (Portland) der Notstand verlängert. Sechs Notunterkünfte wurden eröffnet, um Menschen vor der Kälte zu schützen.
Was sind „atmosphärische Flüsse“?
Diese sogenannten „Flüsse am Himmel“ sind schmale Luftströme, die Feuchtigkeit aus den Tropen in andere Regionen transportieren. Laut der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) kann ein einziger atmosphärischer Fluss so viel Wasser enthalten wie die Mississippi-Mündung.
Extreme Wetterereignisse wie dieser Sturm zeigen, wie unberechenbar die Auswirkungen des Klimawandels sind – Kalifornien muss sich erneut auf eine Naturgewalt mit ungewissem Ausgang einstellen.
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