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Jugendwort des Jahres

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Das neue Jugendwort des Jahres 2025 steht fest – und es ist wieder einmal richtig „crazy“! Der Langenscheidt-Verlag hat auf der Frankfurter Buchmesse bekannt gegeben, dass sich der Ausdruck „das crazy“ in einem denkbar knappen Rennen gegen die Mitbewerber „goonen“ und „checkst du“ durchgesetzt hat.

Mit 35,7 Prozent der Stimmen gewann „das crazy“ die Online-Abstimmung nur 0,2 Prozentpunkte vor „goonen“ (35,5 Prozent). Insgesamt beteiligten sich fast zwei Millionen Jugendliche im Alter von 11 bis 20 Jahren – ein neuer Rekord. Auf Platz drei landete der Ausdruck „checkst du“, der oft am Ende eines Satzes steht, um sicherzugehen, dass das Gegenüber wirklich verstanden hat, worum es geht.

💬 Was bedeutet „Das crazy“ eigentlich?

Laut der Nachrichtenagentur dpa handelt es sich bei „das crazy“ um eine Allzweckfloskel, die Jugendliche verwenden, wenn sie sprachlos sind oder keine Lust auf eine richtige Antwort haben. Es ist ein spontaner Ausdruck, der ähnlich wie „aha“, „okay“ oder „krass“ funktioniert – neutral, witzig und oft ein bisschen ironisch.

Ein typisches Beispiel aus dem Alltag könnte so aussehen:

„Ich hab gestern drei Stunden Mathe gelernt und trotzdem nix verstanden.“
„Das crazy.“

Es ist genau diese Mischung aus Lässigkeit, Humor und Sprachgefühl, die den Ausdruck so beliebt macht. Er passt in fast jede Situation – und gerade das scheint viele Jugendliche überzeugt zu haben.

🧠 Sprache zwischen Deutsch und Englisch

„Das crazy“ zeigt, wie stark englische Wörter in die deutsche Jugendsprache einfließen – und gleichzeitig, wie kreativ junge Menschen mit Sprache umgehen. Statt das englische Adjektiv einfach zu übernehmen, machen sie daraus ein eigenständiges, eingedeutschtes Wort mit Artikel. So entsteht ein typisch jugendlicher Stil: spielerisch, flexibel und oft bewusst grammatikalisch „falsch“, um einen bestimmten Ton zu treffen.

Der Langenscheidt-Verlag, der den Wettbewerb seit 2008 durchführt, erklärte:

„Jugendsprache verändert sich ständig – sie spiegelt die Kommunikation und den Zeitgeist einer Generation wider. Sie ist kreativ, humorvoll und manchmal auch provozierend.“

Dass ein scheinbar simples Wort wie „das crazy“ so populär wurde, hat auch mit sozialen Medien zu tun. Auf Plattformen wie TikTok, Instagram oder Discord entstehen täglich neue Ausdrücke, die sich rasant verbreiten. Oft reicht ein virales Video oder Meme, um ein Wort populär zu machen – und ehe man sich versieht, sagen es Millionen.

📊 Ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen

Bei der diesjährigen Abstimmung standen drei Wörter im Finale:

  1. Das crazy – eine spontane, oft ironische Reaktion.

  2. Goonen – ein aus dem Englischen stammender Begriff aus der Onlinekultur.

  3. Checkst du – eine rhetorische Nachfrage, um zu prüfen, ob jemand verstanden hat, was gemeint ist.

Mit nur 0,2 Prozentpunkten Vorsprung setzte sich schließlich „das crazy“ durch. Die Wahl wurde auf der Frankfurter Buchmesse live vor Publikum bekannt gegeben – ein Ereignis, das jedes Jahr für mediale Aufmerksamkeit sorgt und längst zu einem Kulturphänomen geworden ist.

Eine Sprecherin des Langenscheidt-Verlags erklärte, dass ausschließlich Jugendliche zwischen 11 und 20 Jahren teilnehmen durften:

„Wir müssen uns darauf verlassen, dass die Teilnehmenden ihr Alter wahrheitsgemäß angeben. Nur so bleibt die Wahl authentisch.“

🕰️ Ein kurzer Blick zurück: Die Geschichte des Jugendworts

Seit 2008 kürt der Langenscheidt-Verlag das Jugendwort des Jahres. Ziel ist es, den Wandel der Jugendsprache sichtbar zu machen und zu zeigen, wie junge Menschen miteinander kommunizieren.
In den Anfangsjahren entschied eine Jury, doch seit 2020 liegt die Wahl komplett in den Händen der Jugendlichen selbst.

Die bisherigen Sieger zeigen, wie vielfältig die Sprache junger Generationen ist:

  • 2024: „Aura“ – steht für die besondere Ausstrahlung oder das Charisma einer Person.

  • 2023: „goofy“ – jemand, der sich ungeschickt oder tollpatschig verhält.

  • 2022: „smash“ – bedeutet, dass man jemanden attraktiv findet.

  • 2021: „cringe“ – beschreibt etwas Peinliches oder Unangenehmes.

Damit wird klar: Jugendsprache ist nicht nur Spaß – sie ist auch ein Spiegel gesellschaftlicher Trends.

🌐 Sprache im Wandel: Warum solche Wahlen wichtig sind

Linguisten sehen die Wahl des Jugendworts als kulturelles Stimmungsbarometer. Sie zeigt, wie junge Menschen denken, kommunizieren und welche Themen sie beschäftigen. Worte wie „cringe“, „goofy“ oder „das crazy“ spiegeln nicht nur den Humor, sondern auch die digitale Kommunikationskultur wider, in der Emotionen oft in Sekunden ausgedrückt werden müssen.

Dr. Sabine Mertens, Sprachwissenschaftlerin an der Universität München, erklärt dazu:

„Jugendsprache lebt von Kreativität. Sie ist spontan, witzig, manchmal respektlos – aber immer ehrlich. Wenn Jugendliche Begriffe mischen oder neu erfinden, dann ist das kein Sprachverfall, sondern Sprachinnovation.“

📱 Zwischen Chat, Meme und Alltag

„Das crazy“ ist ein perfektes Beispiel für diesen Mix. Es funktioniert in einem TikTok-Kommentar, in einem WhatsApp-Chat oder in einem Gespräch auf dem Schulhof gleichermaßen. Es ist kurz, leicht zu merken und drückt eine Reaktion aus, ohne wirklich etwas sagen zu müssen – perfekt für die schnelle, digitale Kommunikation von heute.

„Die Jugend von heute sagt nicht mehr viel – aber was sie sagt, hat Meme-Potenzial“, kommentierte ein User auf X (ehemals Twitter) humorvoll.

🏁 Fazit

Mit „das crazy“ hat sich ein Ausdruck durchgesetzt, der simpel, witzig und vielseitig ist – und damit genau den Nerv der jungen Generation trifft. Er steht für Ironie, Internetkultur und kreative Sprachentwicklung gleichermaßen.

Der Wettbewerb des Langenscheidt-Verlags zeigt jedes Jahr, wie lebendig die deutsche Sprache bleibt – und dass Jugendliche sie mit ihrer Fantasie ständig neu erfinden.

Oder, um es in den Worten der Gewinnergeneration zu sagen:
👉 Das crazy. Einfach das crazy.

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