In Deutschland gibt es eine Diskussion über eine mögliche Streichung des Elterngeldes für Gutverdienende. Die Familienministerin Lisa Paus (Grüne) möchte dies tun, um die Sparvorgaben des Finanzministers Christian Lindner (FDP) zu erfüllen. Familien mit einem gemeinsamen Jahreseinkommen von 150.000 Euro brutto sollen kein Elterngeld mehr erhalten. Einige Influencerinnen, besonders Mütter auf Instagram, finden das unfair und äußern ihren Unmut darüber.

Es wurde eine Petition gestartet, in der es darum geht, dass wohlhabende Eltern zusammenhalten müssen. Tatsächlich betrifft die Debatte jedoch nur die reichsten 0,5 Prozent der Familien in Deutschland, etwa 60.000 von insgesamt zwölf Millionen Familien. Die Petition argumentiert, dass es sich eine überalternde Gesellschaft nicht leisten könne, Menschen, die Kinder bekommen wollen, noch mehr Steine in den Weg zu legen. Es wird auch als Schlag ins Gesicht für hart arbeitende Paare in Deutschland bezeichnet.

Die Petition hat bisher über 300.000 Unterschriften erhalten und wurde von vielen Influencerinnen mit Hunderttausenden von Followern geteilt.

Hintergrund dieser Diskussion sind die Schuldenbremse und die Sparvorgaben für das Budget 2024 in Deutschland. Die Regierung hat lange um die Aufstellung des Budgets gerungen. Die geplanten Ausgaben sollen auf 445,7 Milliarden Euro reduziert werden, um die Schuldenbremse einzuhalten. Die Neuverschuldung soll 2024 bei 16,6 Milliarden Euro liegen. Dies ist eine Reaktion auf die erhöhten Ausgaben der Vorjahre aufgrund der Pandemie und der Energiepreiskrise.