https://www.bbc.com/news/live/cvgvexdjp1xt
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Der zerstörerische Hurrikan Melissa bewegt sich weiter nordwärts auf Kuba zu und dürfte das Land in den kommenden fünf Stunden erreichen. Währenddessen kämpft Jamaika weiter mit den dramatischen Folgen des Sturms, der die Insel zuvor mit extremen Windgeschwindigkeiten und heftigen Regenfällen verwüstet hat.
Melissa hat sich mittlerweile auf Kategorie 3 abgeschwächt, mit maximalen anhaltenden Windgeschwindigkeiten von 205 km/h – ein deutlicher Rückgang gegenüber den fast 300 km/h, mit denen der Sturm zuvor auf Jamaika traf.
Katastrophale Zustände in Jamaika
Die volle Schadensbilanz ist noch unklar, doch erste Bilder und Berichte zeigen überflutete Straßen in Kingston, schwer beschädigte Infrastrukturen und weitreichende Stromausfälle. Besonders betroffen ist der Parish St. Elizabeth an der Südwestküste: Die Region steht komplett unter Wasser. Das Black River Hospital ist ohne Strom, 75 Patienten mussten verlegt werden. Auch eine Feuerwache in Santa Cruz wurde überflutet.
Der jamaikanische Minister für lokale Regierung, Desmond McKenzie, sprach von einer der „schlimmsten Erfahrungen, die Jamaika je gemacht hat“, vergleichbar mit den Hurrikans Charlie (1951) und Gilbert (1988).
„Wir sind noch lange nicht über den Berg“, sagte McKenzie. „Das nächste Kapitel – der Wiederaufbau – wird noch schwieriger als die Vorbereitung auf Melissa.“
Laut offiziellen Angaben suchten etwa 15.000 Menschen in über 800 Notunterkünften Schutz vor dem Sturm. Trotz der massiven Zerstörungen gibt es bisher keine offiziellen Berichte über Todesopfer, wie McKenzie betonte. Er hoffe, dass es dabei bleibe.
Kuba bereitet sich auf das Schlimmste vor
Melissa liegt derzeit etwa 260 km südwestlich von Guantánamo. Die fünf östlichen Provinzen Kubas – Granma, Santiago de Cuba, Guantánamo, Holguín und Las Tunas – stehen unter Hurrikan-Warnung. Es wird mit bis zu 640 Litern Regen pro Quadratmeter (25 inches) gerechnet. Die Behörden riefen dazu auf, sofort Schutzräume aufzusuchen.
Auch in der Bahamas-Region gelten Hurrikan-Warnungen – vor allem im Südosten und in der Mitte des Archipels. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, „Vorbereitungen zum Schutz von Leben und Eigentum sofort abzuschließen“. Die Turks- und Caicosinseln sowie die Provinz Camagüey in Zentralkuba werden voraussichtlich mit tropischen Sturmbedingungen konfrontiert.
Die Insel Bermuda wurde ebenfalls unter Hurrikanbeobachtung gestellt.
Massive Regenfälle erwartet
Der US-amerikanische National Hurricane Center (NHC) warnte in seinem jüngsten Bulletin vor weiteren katastrophalen Überschwemmungen in Jamaika, wo in manchen Regionen bis zu 76 cm Niederschlag gefallen sein sollen. Die Menschen wurden aufgefordert, weiterhin in den Notunterkünften zu bleiben, bis die Gefahr vorüber sei.
In Kuba könnten sich die Auswirkungen Melissas verheerend auswirken, vor allem in den Gebirgsregionen, wo die Regenfälle zu Erdrutschen und Sturzfluten führen könnten.
Flughäfen geschlossen, Hilfseinsätze verzögert
Die Flughäfen in Jamaika bleiben geschlossen, was die Einfuhr von Hilfsgütern erschwert. Einsatzteams warten auf ein Wetterfenster, um erste Notfallhilfen zu den betroffenen Gemeinden zu bringen.
„Unsere erste Priorität ist es, die Bedürftigen zu erreichen – die Schadensbewertung kommt danach“, so Minister McKenzie.
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