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Interview mit Rechtsanwältin Kerstin Bontschev zum Thema „Pensionskassen und Pensionsfonds“

RobinHiggins (CC0), Pixabay
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diebewertung.de: Guten Tag, Frau Bontschev. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview nehmen. Wir möchten heute mehr über Pensionskassen und Pensionsfonds erfahren. Könnten Sie uns bitte erklären, was eine Pensionskasse ist und wie sie funktioniert?

Rechtsanwältin Kerstin Bontschev: Guten Tag! Natürlich, gerne erkläre ich Ihnen das. Eine Pensionskasse ist eine Form der betrieblichen Altersvorsorge, die von Unternehmen für ihre Mitarbeiter eingerichtet wird. Sie dient dazu, den Arbeitnehmern im Ruhestand eine zusätzliche Einkommensquelle zu bieten, ergänzend zur gesetzlichen Rente.

Die Pensionskasse arbeitet nach dem sogenannten Umlageverfahren. Das bedeutet, dass die Beiträge der aktiven Mitarbeiter direkt zur Finanzierung der Rentenansprüche der bereits im Ruhestand befindlichen Rentner verwendet werden. Das Kapital der Pensionskasse wird von professionellen Kapitalanlegern verwaltet und in verschiedene Anlageklassen investiert, um eine möglichst attraktive Rendite zu erzielen.

diebewertung.de: Vielen Dank für die Erklärung. Und wie unterscheidet sich ein Pensionsfonds von einer Pensionskasse?

Rechtsanwältin Kerstin Bontschev: Ein Pensionsfonds ist ebenfalls eine Form der betrieblichen Altersvorsorge, jedoch mit einem Unterschied in der Finanzierungs- und Anlagestrategie. Anders als bei der Pensionskasse, bei der das Umlageverfahren angewendet wird, arbeitet der Pensionsfonds nach dem Kapitaldeckungsverfahren.

Das Kapitaldeckungsverfahren bedeutet, dass die Beiträge der aktiven Mitarbeiter individuell in Anlageformen wie Aktien, Anleihen oder Immobilien investiert werden. Das eingezahlte Kapital wird für jeden einzelnen Mitarbeiter separat angesammelt und wächst über die Zeit durch Zinsen und Renditen an. Im Ruhestand erhält der Mitarbeiter dann eine Rente, die von der Höhe des angesammelten Kapitals abhängt.

diebewertung.de: Verstehe, das sind interessante Unterschiede. Welche Vor- und Nachteile haben Pensionskassen und Pensionsfonds aus Sicht der Arbeitnehmer?

Rechtsanwältin Kerstin Bontschev: Beide Modelle haben ihre Vor- und Nachteile. Bei der Pensionskasse können die Rentenleistungen aufgrund des Umlageverfahrens schwanken, abhängig von der aktuellen Anzahl der Rentner und aktiven Mitarbeiter im Unternehmen. Dies kann für die Arbeitnehmer Unsicherheit bedeuten, da ihre Rente nicht fest vorhersehbar ist.

Pensionsfonds hingegen bieten in der Regel eine individuellere Vorsorge, da das angesammelte Kapital dem Mitarbeiter persönlich zugeordnet ist. Dadurch haben die Arbeitnehmer eine gewisse Kontrolle über ihre Altersvorsorge und können die Entwicklung ihres Kapitals verfolgen. Allerdings besteht hier auch das Risiko, dass die Renditen der Anlageformen schwanken und das angesammelte Kapital im Laufe der Zeit nicht die erwartete Rentenhöhe erreicht.

diebewertung.de: Vielen Dank für diese klaren Erklärungen, Frau Bontschev. Das hat uns wirklich geholfen, die Unterschiede zwischen Pensionskassen und Pensionsfonds besser zu verstehen.

Rechtsanwältin Kerstin Bontschev: Gern geschehen! Es freut mich, wenn ich Ihnen weiterhelfen konnte. Bei der betrieblichen Altersvorsorge ist es wichtig, sich gut zu informieren und die individuellen Bedürfnisse und Risikobereitschaften zu berücksichtigen.

diebewertung.de: Absolut, das ist ein wichtiger Punkt. Nochmals vielen Dank für Ihre Zeit und Ihr Fachwissen, Frau Bontschev. Wir schätzen es sehr.

Rechtsanwältin Kerstin Bontschev: Ich danke Ihnen ebenfalls für das Gespräch und stehe Ihnen gerne bei weiteren Fragen zur Verfügung.

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