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Interview mit Rechtsanwältin Kerstin Bonschev über Ferienimmobilien in Deutschland

styles66 (CC0), Pixabay
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Interviewer: Frau Bonschev, wir haben festgestellt, dass Urlaub in Deutschland derzeit im Trend liegt, insbesondere Übernachtungen in Ferienwohnungen und -häusern. Können Sie uns mehr darüber erzählen?

Kerstin Bonschev: Ja, das ist richtig. Die Übernachtungszahlen sind 2022 im Vergleich zum Vorjahr um beeindruckende 45,3% gestiegen, was insgesamt rund 451 Millionen Übernachtungen entspricht. Insbesondere Ferienimmobilien verzeichnen einen Rekordwert von 51,8 Millionen Übernachtungen, übertrumpfend den bisherigen Höchstwert von 2019.

Interviewer: Warum denken Sie, haben Ferienhäuser und -wohnungen an Popularität gewonnen?

Kerstin Bonschev: Ferienimmobilien sind nicht nur bei Reisenden beliebt, sie gelten auch als wertstabile Anlageklasse zur langfristigen Vermögenssicherung. Tatsächlich übertrifft die Nachfrage nach Ferienimmobilien das Angebot in vielen Urlaubsregionen.

Interviewer: Wie hat sich der Markt für Ferienimmobilien in jüngster Zeit entwickelt?

Kerstin Bonschev: Einige Berichte, wie der von Engel & Völkers, deuten darauf hin, dass die stetig steigenden Bauzinsen in einigen Ferienorten zu einer gewissen Kaufzurückhaltung geführt haben. Dennoch werden Ferienimmobilien oft mit hohem Eigenkapitalanteil gekauft, was die Auswirkungen der Zinsentwicklung minimiert.

Interviewer: Was sollten Anleger bei der Investition in Ferienimmobilien beachten?

Kerstin Bonschev: Es gibt einige wichtige Faktoren zu berücksichtigen. Erstens können Anleger durch Vermietung Mieteinnahmen erzielen und von der Wertsteigerung der Immobilie profitieren. Aber Ferienimmobilien sind kein Basisinvestment; sie sollten als Beimischung in einem bereits bestehenden Portfolio betrachtet werden. Wichtig ist auch eine genaue Berechnung der Renditepotenziale und tatsächlichen Kosten.

Interviewer: Gibt es steuerliche Überlegungen für Investoren?

Kerstin Bonschev: Ja, das ist ein kritischer Punkt. Einnahmen aus Vermietung müssen versteuert werden, und es gibt spezifische Haltefristen für Investmentimmobilien. Zudem sollten Eigentümer die Einkunftserzielungsabsicht nachweisen, um steuerliche Vorteile zu nutzen.

Interviewer: Frau Bonschev, vielen Dank für Ihre Einblicke in den Markt für Ferienimmobilien in Deutschland.

Kerstin Bonschev: Es war mir eine Freude. Ich hoffe, dass diese Informationen für Investoren und Urlauber nützlich sind.

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