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Instagram sperrt Nutzer fälschlich wegen Kindesmissbrauch – Betroffene berichten von schwerem emotionalen Stress

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Mehrere Instagram-Nutzer berichten, dass ihre Konten zu Unrecht gesperrt wurden – mit dem schwerwiegenden Vorwurf, gegen die Richtlinien zu Kindesmissbrauch und sexueller Ausbeutung verstoßen zu haben. Die BBC sprach mit mehreren Betroffenen, deren Konten erst nach Medienanfragen wieder freigeschaltet wurden.

Das Unternehmen Meta, zu dem Instagram gehört, hat bislang keine Stellungnahme zu den konkreten Fällen abgegeben. Inzwischen haben sich über 100 Personen bei der BBC gemeldet, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Schwerwiegende Vorwürfe – ohne Erklärung

David aus Aberdeen wurde Anfang Juni von Instagram gesperrt – mit dem Hinweis, er habe gegen Richtlinien zu sexueller Ausbeutung von Kindern verstoßen. Auch seine Facebook- und Messenger-Konten wurden deaktiviert. Erst nachdem BBC-Journalisten den Fall bei Meta ansprachen, wurde sein Konto wiederhergestellt. „Ich habe Nächte lang nicht geschlafen. Es ist eine extrem belastende Anschuldigung“, so David.

Auch Faisal, ein Kunststudent aus London, verlor durch die Sperrung seine Aufträge und Einnahmen, die er über Instagram generierte. Wie David wurde sein Konto kurz nach einem BBC-Hinweis an Meta reaktiviert. Dennoch fürchtet er langfristige Folgen, etwa bei möglichen Hintergrundüberprüfungen.

Ein dritter Nutzer, Salim, kritisierte das fehleranfällige KI-System und die „nahezu ignorierten“ Einsprüche. Auch er erhielt seine Konten erst nach mehreren Tagen zurück.

Kritik an Meta: Fehlende Transparenz und unklare Prozesse

Laut der Forscherin Dr. Carolina Are von der Northumbria University könnte ein Teil des Problems in der jüngsten Änderung von Metas Richtlinien liegen – und in einem nicht funktionierenden Beschwerdeverfahren. „Meta erklärt nicht, was genau zur Sperrung geführt hat“, so Are. Nutzer würden vor vollendete Tatsachen gestellt, ohne konkrete Informationen über das angebliche Vergehen zu erhalten.

Tausende Betroffene haben sich inzwischen in Online-Foren wie Reddit organisiert oder eine Petition unterschrieben, die eine Verbesserung der Moderation fordert. Über 27.000 Menschen haben sich der Petition bereits angeschlossen.

Meta: Kombination aus KI und menschlicher Überprüfung

Meta erklärte gegenüber der BBC, man setze eine Mischung aus Technologie und menschlicher Kontrolle ein, um Verstöße zu identifizieren. Hinweise auf eine Häufung von Fehlentscheidungen gebe es nicht. Im Falle mutmaßlicher Ausbeutung melde man entsprechende Inhalte an das National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC) in den USA, das diese Berichte dann weltweit an Strafverfolgungsbehörden weiterleitet.

In Südkorea hat Meta laut Angaben eines Ausschussvorsitzenden im Parlament allerdings eingeräumt, dass es zu fehlerhaften Sperrungen kommen könne – eine Aussage, die auf einen möglichen systemischen Fehler hindeutet.


Fazit:
Die Vorwürfe gegen Meta werfen Fragen über die Funktionsweise seiner automatisierten Inhaltsmoderation und die Fairness des Beschwerdeprozesses auf. Die emotionale Belastung für Betroffene ist enorm – und die Angst vor langfristigen Folgen bleibt bestehen, selbst nachdem Konten wieder freigegeben wurden.

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