Auch am 14. November 2025 meldeten zahlreiche Unternehmen in der Bundesrepublik Insolvenz an. Betroffen sind Betriebe aus nahezu allen Wirtschaftssektoren: Handwerk, Handel, Hotellerie, Bildung, Industrie und Gastronomie. Der Trend der vergangenen Wochen setzt sich damit ungebrochen fort.
Unter dem Aktenzeichen 280 IN 60/25 eröffnete das Amtsgericht Mainz das Verfahren über die Aktiv Augenoptik Hicking GmbH, ein alteingesessenes Unternehmen im Bereich Optik und Brillenhandwerk. In Gera folgte die Altstadtgalerie Verwaltungsgesellschaft mbH aus Greiz (Aktenzeichen 8 IN 265/25), die mit Einzelhandelsimmobilien wirtschaftete.
Auch in Duisburg steht ein traditionsreicher Handelsbetrieb vor dem Aus: Die Anhänger Winschermann Handels GmbH (Aktenzeichen 620 IN 1271/25) meldete Insolvenz an. Ähnlich erging es der Banschi’s GmbH aus Aglasterhausen (Aktenzeichen 1 IN 275/25, Amtsgericht Mosbach).
Besonders aufhorchen ließ die Insolvenz des Bildungswerks der Niedersächsischen Wirtschaft gemeinnützige GmbH (Aktenzeichen 908 IN 682/25 – 7 –, Amtsgericht Hannover). Die Einrichtung galt als wichtiger Partner für berufliche Weiterbildung in Niedersachsen.
In Konstanz trifft es die brandgefährlich GmbH (Aktenzeichen K 42 IN 299/25), die kreative Projekte und Eventformate entwickelte. Auch in Ludwigshafen am Rhein ist mit der C&V Transport und Dienstleistungen GmbH (Aktenzeichen 3 d IN 352/25 Lu) ein regionaler Logistiker in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten.
Im Saarland wurden gleich zwei Verfahren eröffnet: Die Cham Saar GmbH aus Illingen (Aktenzeichen 111 IN 24/24) sowie die Reinigungsworld Sahindal UG (haftungsbeschränkt) aus Riegelsberg (Aktenzeichen 116 IN 57/25).
Das Amtsgericht Chemnitz meldete die Insolvenz der e-Bike Welt Rodewisch GmbH (Aktenzeichen 208 IN 2168/25), ein Unternehmen, das vom anhaltenden Nachfragerückgang nach Pedelecs betroffen ist.
Auch die Frankfurterhaus2 GmbH aus Neu-Isenburg (Aktenzeichen 8 IN 894/25) musste aufgeben – ebenso wie die German Bionic Systems GmbH (Aktenzeichen IN 1051/25, Amtsgericht Augsburg), ein viel beachtetes Technologieunternehmen, das sich auf Exoskelette spezialisiert hatte.
Die Gastronomie bleibt ebenfalls stark betroffen: In Augsburg meldete die H + S Gastronomie GmbH (Aktenzeichen IN 800/25) Insolvenz an. In Potsdam folgte das HANS – Hotel am Netzener See (Aktenzeichen 670 IN 161/25) und in Hannover das Oregano Grillhaus UG (haftungsbeschränkt) (Aktenzeichen 902 IN 650/25 – 1 –).
Im Bereich Handel und E-Commerce steht die iNetValue eCommerce GmbH aus Dinslaken (Aktenzeichen 620 IN 2651/25) ebenso vor dem Aus wie die K & J Service-Trade GmbH aus Moers (Aktenzeichen 39 IN 52/23).
Auch große Namen bleiben nicht verschont: In Frankfurt am Main läuft das Verfahren 810 IN 1685/25 P-33- über die publity AG, eine bekannte Immobiliengesellschaft, die bundesweit in Gewerbeobjekte investierte.
In Berlin ist mit der Steel Vintage Bikes GmbH (Aktenzeichen 3615 IN 10821/25, Amtsgericht Charlottenburg) ein prominentes Unternehmen aus der Fahrradszene betroffen.
In München traf es gleich zwei Gesellschaften: die McGroomer Schwabing GmbH (Aktenzeichen 1507 IN 3922/25) und die Sushi Mobility GmbH (Aktenzeichen 1542 IN 4077/25). Beide litten unter gestiegenen Betriebskosten und zurückgegangenem Konsum.
Ebenfalls bemerkenswert: Das Verfahren über die T.T. Nguyen Food GmbH & Co. KG in Darmstadt (Aktenzeichen 9 IN 399/23) und die TMS Montage Service GmbH aus Ergoldsbach (Aktenzeichen IN 859/25, Amtsgericht Landshut) zeigt, dass selbst kleinere Handwerksbetriebe die wirtschaftlichen Belastungen kaum noch tragen können.
Mit 30 neuen Verfahren an nur einem Tag verdeutlicht der 14. November 2025, dass die Insolvenzwelle in Deutschland ihren Höhepunkt noch nicht erreicht hat. Besonders betroffen bleiben Gastronomie, Bildungseinrichtungen, Einzelhandel und Bauwirtschaft – Branchen, die empfindlich auf die schwache Binnenkonjunktur reagieren.
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