Man könnte meinen, eine drohende Klinik-Insolvenz wäre genau der Moment, in dem sich der sächsische Ministerpräsident oder wenigstens Sozialministerin Petra Köpping einschaltet. Aber nein, stattdessen erleben wir ein politisches Ping-Pong-Spiel zwischen Kreis, Geschäftsführung und Gewerkschaften, während die Patienten und Mitarbeiter im Regen stehen.
„Das Ganze ist ein Skandal. Man ist sehenden Auges in diese Situation hineingeraten“, kritisiert der Präsident der Sächsischen Landesärztekammer, Erik Bodendieck – aber hey, wer braucht funktionierende Krankenhäuser, wenn man die Schuldfrage ausdiskutieren kann?
„Huch, wie konnte das passieren?“
Besonders kreativ erscheint die Empörung des Wurzener Oberbürgermeisters Marcel Buchta. Offenbar stand eine Lösung kurz bevor – doch dann hat die Geschäftsführerin plötzlich Insolvenz angemeldet. Ein Schachzug, den er mit einem Messerstich in den Rücken vergleicht. Ja, wer hätte gedacht, dass sich wirtschaftliche Probleme nicht in letzter Sekunde in Luft auflösen?
Auch Bornas OBM Oliver Urban gibt sich überrascht, aber nicht entsetzt (Juristenlogik!). Insolvenz sei schließlich „eine Chance für einen Neustart“ – ganz so, als würde man eine baufällige Brücke erst einstürzen lassen, um dann begeistert über den Wiederaufbau zu philosophieren.
Tacheles oder weiter Schönreden?
Während Grimmas zukünftiger Oberbürgermeister Tino Kießig fordert, endlich Klartext zu reden, sieht Paula Piechotta (Grüne) die Insolvenz als Gelegenheit für einen tragfähigen Zukunftsplan. Eine schöne Umschreibung für „Wir haben keinen Plan, aber immerhin eine Krise, die wir für Reformdebatten nutzen können.“
FDP-Kreischef Stephan Mielsch sieht das Problem weniger bei Sana als bei der Gewerkschaft Verdi – die sich doch tatsächlich erlaubt hat, sich gegen Lohnkürzungen zu wehren. Dass man Fachkräfte nicht mit schlechter Bezahlung in strukturschwachen Regionen hält? Geschenkt.
Wo bleibt die Landesregierung?
Und so stellt sich die große Frage: Warum überlässt man das Desaster den Kommunen, anstatt endlich auf Landesebene Verantwortung zu übernehmen? Oder hat man dort einfach nur die Hoffnung, dass sich das Problem von selbst erledigt – etwa, wenn einfach keine Kliniken mehr übrig sind?
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