Startseite Allgemeines Initiative gegen Mogelpackungen scheitert – Täuschung bleibt salonfähig
Allgemeines

Initiative gegen Mogelpackungen scheitert – Täuschung bleibt salonfähig

Peggy_Marco (CC0), Pixabay
Teilen

Die große Täuschung geht weiter! Ein Antrag, mit dem die Bundesregierung aufgefordert werden sollte, endlich den Kampf gegen sogenannte Mogelpackungen aufzunehmen, wurde am 20. Dezember 2024 im Plenum abgelehnt. Damit bleibt Verbrauchern die altbewährte Übung erhalten: erst große Verpackungen kaufen, dann kleine Überraschungen darin finden.

„Shrinkflation“ und „Skimpflation“ – Die Kunst der eleganten Täuschung

Im Antrag ging es um zwei hochmoderne Methoden der Kundenverwirrung:

Shrinkflation – das raffinierte Schrumpfen des Inhalts bei gleichbleibendem Preis. 500 Gramm Chips? Ach, da sind jetzt 430 Gramm drin, aber die Luft im Beutel ist natürlich Premium!
Skimpflation – der clevere Austausch hochwertiger Zutaten gegen günstigere Alternativen. Ihr Joghurt mit „Erdbeeren“? Gratulation, das ist jetzt Himbeeraroma mit Rote-Beete-Farbe, aber immerhin wurde „natürlich“ auf die Packung geschrieben.

Das Beste daran? Beides spart den Herstellern Geld, während die Verbraucher für weniger oder schlechtere Qualität weiterhin tief in die Tasche greifen dürfen. Die Begründung der Hersteller: Inflation und steigende Kosten. Klar, wer würde nicht glauben, dass Luft in Verpackungen plötzlich Gold wert ist?

Verpackungsmüll und leere Brieftaschen

Neben den bekannten finanziellen Belastungen für die Verbraucher – weniger Inhalt, gleiches Geld – sorgt die Mogelpackung auch für einen ganz besonderen Beitrag zum Klimaschutz: noch mehr Verpackungsmüll! Schließlich ist der Plastikberg nicht vollständig, wenn nicht jede Praline in ein Luftpolsterkissen gepackt ist.

Der Antrag wollte prüfen, ob durch klare Kennzeichnungspflichten oder Obergrenzen für den Freiraum in Verpackungen Abhilfe geschaffen werden könnte. Die Idee: Wenn der Luftanteil eines Schokoladenriegels größer als die Schokolade ist, sollte das die Kunden vorher wissen. Eine Revolution im Einkaufserlebnis!

Enttäuschung im Plenum – Täuschung bleibt erlaubt

Doch Überraschung: Der Antrag scheiterte an fehlender Unterstützung. Offenbar fühlten sich nicht genügend Parlamentarier von den Nöten der Verbraucher berührt. Vielleicht waren sie einfach zu beschäftigt, ihre eigenen Mogelpackungen zu genießen – mit einem Mindestinhalt an Empathie.

Das Plenum zeigte sich also unbeeindruckt von den Sorgen der Bürger und ließ den Antrag mit weniger Stimmen durchfallen, als eine Packung Chips Gramm enthält. Für die Hersteller ein Grund zur Freude: Sie dürfen weiterhin nach Herzenslust Luft verpacken, Zutaten ersetzen und Verbraucher mit kreativem Etikettendesign in die Irre führen.

Fazit: Die Freiheit der Luftpolster bleibt gewahrt

Die Ablehnung des Antrags zeigt einmal mehr, dass Verbraucher ihre Erwartungen vielleicht anpassen sollten. Ein Beutel Chips? Sehen Sie ihn doch einfach als stilvolle „Kunstinstallation aus Luft und Kartoffeln“. Ein Getränk, das plötzlich wässrig schmeckt? Betrachten Sie es als Beitrag zur Reduktion Ihres Zuckerkonsums.

Und die Hersteller? Sie dürfen weitermachen wie bisher. Schließlich ist es doch auch eine Art Tradition, wenn die Menschen beim Einkaufen das Gefühl haben, der größte Inhalt ihrer Produkte sei Enttäuschung. Frohes Einkaufen!

Kommentar hinterlassen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Ähnliche Beiträge
Allgemeines

Weitere Fotos aus Epsteins Anwesen veröffentlicht – Druck auf US-Justiz wächst

Kurz vor Ablauf einer gesetzlichen Frist zur Veröffentlichung von Ermittlungsunterlagen haben demokratische...

Allgemeines

Russlands Schattenflotte: Von Öltankern zur Spionage – Westliche Geheimdienste schlagen Alarm

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine hat Russland eine sogenannte „Schattenflotte“...

Allgemeines

TikTok spaltet US-Geschäft ab – Trump-unterstützter Deal bringt App in amerikanische Hände

TikTok-CEO Shou Chew hat in einem internen Memo bestätigt, dass ein Abkommen...

Allgemeines

Trump verspricht 1.776-Dollar-Bonus – doch bezahlt wird aus dem Militärbudget, nicht durch Zölle

Mit großer Geste verkündete Präsident Donald Trump am 17. Dezember in einer...