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Indien führt bei Rücküberweisungen – doch Trumps Remittance-Steuer könnte Milliarden kosten

geralt (CC0), Pixabay
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Ein geplanter Gesetzesvorschlag von US-Präsident Donald Trump sorgt international für Unruhe – besonders in Indien, dem weltweit größten Empfänger von Rücküberweisungen. Die sogenannte „One, Big, Beautiful Bill“ enthält eine kaum beachtete Klausel, die weitreichende Folgen haben könnte.

Neue Steuer auf Rücküberweisungen geplant

In dem umfassenden Steuer- und Ausgabenpaket schlägt Trump eine Abgabe von 3,5 % auf Auslandsüberweisungen durch ausländische Arbeitskräfte vor – auch von Green-Card-Inhabern und Fachkräften mit zeitlich begrenzten Visa wie dem H-1B. Diese Steuer würde insbesondere Länder treffen, in die besonders viele Gelder aus den USA fließen – allen voran Indien, Mexiko, China und die Philippinen.

Indien besonders betroffen

Indien erhielt im Jahr 2024 laut Weltbank rund 129 Milliarden US-Dollar an Rücküberweisungen – ein neuer Rekord. Allein aus den USA kam der größte Teil. Diese Transfers finanzieren wesentliche Ausgaben: von Medikamenten für Eltern über Studiengebühren bis hin zu Hypotheken. Für viele indische Haushalte – besonders in Bundesstaaten wie Kerala, Bihar oder Uttar Pradesh – sind Rücküberweisungen überlebenswichtig.

Laut Ajay Srivastava vom Thinktank GTRI könnte ein Rückgang der Transfers um nur 10 bis 15 % bereits bis zu 18 Milliarden Dollar kosten. Das würde die Devisenversorgung belasten, den Rupienkurs unter Druck setzen und den privaten Konsum spürbar dämpfen.

Risiko: Verlagerung in informelle Kanäle

Der Weltbank-Experte Dilip Ratha warnt, dass eine solche Steuer dazu führen könnte, dass Migranten auf nicht nachvollziehbare Wege der Geldübertragung ausweichen – etwa durch Bargeldtransporte, inoffizielle Netzwerke wie Hawala, oder Kryptowährungen. Besonders betroffen wären dabei Menschen ohne regulären Aufenthaltsstatus, da sie keine Steuererstattung geltend machen könnten.

Politische Unsicherheit

Noch ist unklar, ob die Steuer tatsächlich in Kraft tritt. Das Gesetz befindet sich im Verfahren vor dem US-Senat und benötigt noch die Unterschrift des Präsidenten. Experten weisen außerdem darauf hin, dass Steuerpflichtige in vielen Fällen eine Rückerstattung der gezahlten Abgabe erhalten könnten.

Größere Folgen denkbar

Unabhängig von der konkreten Ausgestaltung sehen Beobachter langfristige Risiken: Eine Schrumpfung der formellen Rücküberweisungen würde Spareinlagen und Investitionen in Indien verringern – mit Folgen für den Wohnungsbau, kleinere Unternehmen und den Finanzsektor. Rücküberweisungen machen derzeit rund 3 % des indischen BIP aus und gelten als stabile Quelle von Auslandskapital – robuster als Direktinvestitionen.

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