Startseite Allgemeines „Ich war vorsichtig – und verlor trotzdem mein Krypto-Geld“: Ein Drama in der Welt der digitalen Münzen
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„Ich war vorsichtig – und verlor trotzdem mein Krypto-Geld“: Ein Drama in der Welt der digitalen Münzen

TamimTaban (CC0), Pixabay
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Was als harmloses Experiment in der Welt der Kryptowährungen begann, endete für Tzoni Raykov in einem digitalen Albtraum: 1.500 Dollar verloren – nicht durch einen Hacker, sondern durch eine technische Panne, Missverständnisse und die harte Realität eines kaum regulierten Marktes.

Tzoni, ein Öl-Ingenieur mit Faible fürs Digitale, nutzte die Finanz-App Revolut eigentlich zum Aufteilen von Restaurantrechnungen unter Freunden. Doch dann lockte die App mit dem Versprechen des Kryptohandels – modern, schnell und scheinbar einfach.

Ein kleiner Testlauf klappt – die große Überweisung geht schief

Vorsichtig, wie es ihm geraten wurde, testete Tzoni eine Mini-Überweisung von 10 USDC – eine stabile Kryptowährung, die an den US-Dollar gekoppelt ist. Alles lief bestens. Er wählte das Netzwerk „Polygon PoS“ – eine Art digitaler Lieferdienst für Krypto-Coins. Also wagte er die große Transaktion: 1.500 USDC. Doch diesmal – Funkstille. Das Geld war weg. Die Coins verschwanden irgendwo im Blockchain-Nirwana.

Der Grund: Diesmal hatte Tzoni statt „Polygon PoS“ das scheinbar fast identische Netzwerk „Polygon (bridged)“ ausgewählt. Ein kleiner Unterschied mit großen Folgen – die Coins verwandelten sich in eine leicht abweichende Version namens USDC.e, die Revolut laut eigener Aussage gar nicht unterstützt.

Support-Jonglage mit verwirrenden Antworten

Die Revolut-Hotline versuchte sich erst in Schadensbegrenzung („Das Netzwerk hat die Coins konvertiert“), um später eine neue Version der Geschichte zu liefern („Das Netzwerk war nicht das Problem – wir unterstützen diese Coins einfach nicht“). Tzoni blieb fassungslos zurück – und ohne Geld.

Für klassische Bankkunden wäre ein solcher Irrtum in der Regel rückgängig zu machen. Im Kryptouniversum? Fehlanzeige. Keine verbindlichen Rückbuchungsmechanismen, keine rechtliche Grundlage, kein Verbraucherschutz. Nur ein digitales Schulterzucken.

„Sie warten darauf, dass ich aufgebe“

Tzoni glaubt, dass Revolut ihn schlicht „aussitzen“ will. „Die Coins sind noch da – sie wurden nur nicht gutgeschrieben“, sagt er. Aufgeben will er jedenfalls nicht.

Und sein Fall ist kein Einzelfall. Der Markt ist riesig – fast 4 Billionen US-Dollar war der globale Krypto-Markt noch Ende letzten Jahres wert. Aber mit Größe kommt nicht automatisch Sicherheit.

Von FTX bis Nordkorea: Die Schattenseiten der Kryptobranche

Ob der spektakuläre Zusammenbruch der Kryptobörse FTX, der Milliarden-Betrug durch Sam Bankman-Fried oder jüngste Hackerangriffe durch Nordkorea: Die Branche hat ein massives Vertrauensproblem.

„Viele Firmen wachsen zu schnell und vernachlässigen Basics wie Buchhaltung und Sicherheit“, warnt Prof. Mark Button, Experte für Cyberkriminalität.

Fazit: Forschung, Vorsicht, Verantwortung

Solange Kryptowährungen ohne klare Spielregeln agieren dürfen, sind User wie Tzoni im Zweifel auf sich allein gestellt. Auch Experten raten: Genau hinschauen, Netzwerke prüfen, Dienste mit Bedacht wählen. Denn im Krypto-Dschungel gilt leider oft: „Verloren ist verloren.“

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