Wer Honig im Supermarkt kauft, findet auf dem Etikett schon viele Angaben – etwa Sorte oder Füllmenge. Bisher war bei der Herkunft jedoch oft nur sehr allgemein vermerkt: „Mischung aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern“. Damit blieb für Käuferinnen und Käufer völlig unklar, aus welchen Staaten der Honig tatsächlich kommt.
Das soll sich nun ändern. Eine neue europäische Richtlinie verpflichtet Hersteller künftig, die Ursprungsländer klar zu benennen – und zwar sortiert nach ihrem jeweiligen Gewichtsanteil. Auf dem Glas könnte also künftig stehen: „Spanien 40 %, Ukraine 35 %, Argentinien 25 %“.
Mehr Transparenz für Verbraucher
Das Bundesernährungsministerium arbeitet derzeit an einer Verordnung zur nationalen Umsetzung. Ziel ist es, für mehr Klarheit beim Einkauf zu sorgen. Verbraucherinnen und Verbraucher sollen künftig erkennen können, woher der Honig kommt und sich bewusster für ein Produkt entscheiden.
Verbraucherschützer begrüßen die Neuregelung und bezeichnen sie als überfällig. Seit Jahren kritisieren sie, dass die bisherigen Sammelbegriffe „EU/Nicht-EU“ kaum Rückschlüsse auf die Qualität zuließen. Neben Honig fordern sie auch bei anderen Lebensmitteln – wie Fleisch, Milch oder Säften – eine präzisere Herkunftsangabe.
Bedeutung für Imker und Handel
Auch für heimische Imker ist die Änderung relevant. Viele von ihnen beklagen seit Langem, dass Importhonig mit vagen Herkunftsangaben den Markt dominiert und den Preis für deutschen Honig drückt. Mit der neuen Regelung könnten regionale Produkte wieder stärker in den Vordergrund rücken, da die Herkunft für Konsumenten klar erkennbar ist.
Für den Handel bedeutet die Umstellung, dass Etiketten angepasst und Lieferketten transparenter dokumentiert werden müssen. Besonders bei Mischungen aus mehreren Ländern steigt der Aufwand, die exakten Anteile auszuweisen.
Deutschland als Honig-Importland
Deutschland zählt zu den größten Honigimporteuren weltweit. Ein Großteil der hierzulande verkauften Produkte kommt aus Drittstaaten wie Mexiko, der Ukraine oder Argentinien. Die heimische Produktion deckt lediglich einen Bruchteil des Verbrauchs. Umso wichtiger sei es, so das Mi
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