Die Behörden der schwedischen Hauptstadt Stockholm haben rund 1,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner sowie Unternehmen dazu aufgerufen, in den kommenden Wochen besonders sparsam mit Trinkwasser umzugehen. Der Grund: Das Wasser im See Mälaren, der die wichtigste Trinkwasserquelle der Stadt ist, ist derzeit „ungewöhnlich warm“.
Nach Angaben der zuständigen Behörde beeinträchtigen die hohen Temperaturen die Effizienz der Wasseraufbereitung, sodass weniger Trinkwasser produziert werden kann. Die Lage könnte sich in den kommenden Tagen verschärfen, wenn viele Menschen aus dem Sommerurlaub zurückkehren und der Verbrauch erfahrungsgemäß sprunghaft ansteigt.
Um Engpässe zu vermeiden, empfehlen die Behörden eine Reihe von Sofortmaßnahmen: Rasenflächen nicht sprengen, keine privaten Pools befüllen, auf Autowäschen verzichten und Wasch- oder Spülmaschinen nur voll beladen einschalten. Zudem sei es besser, kurz zu duschen statt zu baden.
Der Aufruf folgt auf einen ungewöhnlich heißen Juli in Schweden, in dem an mehreren Orten über zwei Wochen lang Temperaturen um die 30 Grad Celsius gemessen wurden. Auch Norwegen und Finnland litten unter einer Hitzewelle. Laut einer aktuellen Analyse von Klimaforschern hat der menschengemachte Klimawandel die Temperaturen in dieser Periode um etwa zwei Grad Celsius höher ausfallen lassen, als sie in einer Welt ohne Treibhausgasemissionen gewesen wären.
Die Behörden betonen, dass die aktuelle Lage nicht nur eine kurzfristige Herausforderung darstellt. Steigende Wassertemperaturen könnten in Zukunft häufiger auftreten – und damit die Trinkwasserversorgung in der Region dauerhaft vor neue Probleme stellen.
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