Startseite Allgemeines „Hör auf dein Herz, nicht auf seine Fäuste“ – Gewalt ist niemals Liebe
Allgemeines

„Hör auf dein Herz, nicht auf seine Fäuste“ – Gewalt ist niemals Liebe

Alexas_Fotos (CC0), Pixabay
Teilen

Wenn es um Gewalt geht, ist eines klar: Probleme löst man nicht mit Gewalt – niemals. Nicht gegen Frauen. Nicht gegen Kinder. Nicht gegen irgendwen.

Doch für viele Frauen in Österreich ist Gewalt kein abstrakter Begriff, sondern trauriger Alltag. Jede dritte Frau hat laut Statistik körperliche oder psychische Gewalt erlebt – meist im eigenen Zuhause, meist durch den eigenen Partner. 2024 wurden über 25.000 Opfer familiärer Gewalt betreut. Die Dunkelziffer? Vermutlich weitaus höher.

Warum gehen viele Betroffene nicht sofort? Warum bleiben sie – trotz Schmerz, Angst, Demütigung?

Weil es nicht so einfach ist.
Weil Abhängigkeit, Kinder, Schuldgefühle und Angst lähmen.
Weil Scham und Schweigen oft stärker sind als jeder Hilferuf.

Doch: Hilfe gibt es. Hoffnung auch.

Organisationen wie die Frauenhelpline bieten anonyme Beratung – telefonisch oder im Chat, rund um die Uhr, in mehreren Sprachen. Dort hört man zu, ohne zu verurteilen. Dort wartet kein Druck, sondern Verständnis. Manchmal sind es Freundinnen, Mütter oder Nachbarinnen, die den ersten Schritt machen. Und manchmal ist es ein Moment der Eskalation – wenn er zum ersten Mal würgt, wenn das Kind weint, wenn das Herz schreit: So kann es nicht weitergehen.

Gewalt kennt viele Gesichter: Schläge, Kontrolle, Demütigung, Drohungen. Und sie hinterlässt Spuren – nicht nur körperlich. Deshalb gibt es in Wien und Graz Untersuchungsstellen für Gewaltbetroffene, die Beweise sichern, Verletzungen dokumentieren und unterstützen – auch, wenn (noch) keine Anzeige erstattet wird. Denn jede Spur zählt. Für das Gericht. Für die Gerechtigkeit. Für den Neuanfang.

Der Ausstieg aus einer Gewaltbeziehung ist schwer – aber nicht unmöglich. Wichtig ist: Es muss die Entscheidung der Frau selbst sein. Nur dann ist sie nachhaltig. Nur dann kann echte Freiheit beginnen.

Doch niemand muss diesen Weg allein gehen. Kostenlose Prozessbegleitung, spezialisierte Jurist:innen, Sozialarbeiter:innen und Opferschutzeinrichtungen stehen bereit. Auch die Polizei kann helfen – mit Annäherungsverboten und Sofortmaßnahmen, wenn akute Gefahr besteht.

Gewalt darf nie normal sein.
Nicht in Beziehungen. Nicht in Familien. Nicht im Verborgenen.
Und nicht in einer Gesellschaft, die hinsieht.

Kommentar hinterlassen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Ähnliche Beiträge
Allgemeines

USA: Veröffentlichung der Epstein-Akten sorgt für politische Spannungen – Kritik an Zensur und Verzögerung

Das US-Justizministerium hat begonnen, Hunderttausende Seiten an Dokumenten zum Fall des verurteilten...

Allgemeines

Weihnachten an der Front – Bericht eines Kriegsreporters aus der Ostukraine, Dezember 2025

Donezk, 24. Dezember 2025 – 22:47 UhrEs schneit. Leise, fast zärtlich fällt...

Allgemeines

Uwe Kockisch ist tot

Der deutsche Schauspieler Uwe Kockisch ist am Montag im Alter von 81...

Allgemeines

Interview: Was bedeutet die außerordentliche Hauptversammlung der fairafric AG für Aktionäre?

Frage: Herr Rechtsanwalt Reime, die fairafric AG lädt zu einer außerordentlichen Hauptversammlung...