Startseite Allgemeines Hier ist eine faire und kritische Anlegeranalyse des Fonds WIDe Fonds 9 geschlossene Investment GmbH & Co. KG für das Geschäftsjahr 2023 – aus Anlegersicht, mit Chancen, Risiken und kritischen Punkten:
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Hier ist eine faire und kritische Anlegeranalyse des Fonds WIDe Fonds 9 geschlossene Investment GmbH & Co. KG für das Geschäftsjahr 2023 – aus Anlegersicht, mit Chancen, Risiken und kritischen Punkten:

geralt (CC0), Pixabay
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📊 Gesamteindruck: Stabil strukturiert, aber (noch) keine Ertragsstärke

Fondsbewertung (aus Anlegersicht): ⚖️ ambivalent mit Tendenz zu vorsichtig kritisch

  • Positiv: Eigenkapitalquote sehr hoch, breite Objektstreuung in Sachsen, guter Prüfungsvermerk
  • Negativ: Verlust seit Fondsstart, keine Auszahlungen aus Gewinnen, hohe Kosten, Leerstandsrisiken

Stärken / Chancen

1. Solide Eigenkapitalbasis

  • Eigenkapitalquote von 91,9 % ist außergewöhnlich hoch.
  • Keine Bankfinanzierung auf Fondsebene → geringes Leverage-Risiko.

2. Klares Anlageprofil

  • Fokus auf mitteldeutsche Bestandsimmobilien mit Potenzial zur Wertsteigerung.
  • Investitionen laufen über 100%ige Tochtergesellschaften, was Strukturtransparenz schafft.

3. Objektwachstum

  • Von 334 auf 471 Einheiten gewachsen → Wachstum bei Wohnungen und Gewerbeeinheiten.
  • Investitionspipeline vorhanden (14 Objekte in 2023 gekauft, aber noch nicht im Besitz).

4. Ordnungsgemäß testierter Abschluss

  • Wirtschaftsprüfer bestätigen korrekte Rechnungslegung und Risikoberichterstattung.
  • Keine Einwendungen zur Mittelverwendung und Bilanzlogik.

⚠️ Risiken / Schwächen

1. Negative Fondsperformance

  • Jahresergebnis 2023: -2,23 Mio. € Verlust (Vorjahr: -4,3 Mio. €).
  • Nettoinventarwert pro Anteil sank auf 776,24 €, trotz ursprünglich 1.000 € Einlage.
  • Seit Fondsstart kein einziges positives Jahresergebnis.

2. Ertragslage strukturell schwach

  • Erträge 2023: nur 144.000 €, fast nur aus Darlehenszinsen.
  • Immobilienerträge (Mieteinnahmen, Verkäufe) spielen bisher kaum Rolle.
  • Nicht realisierte Verluste (Neubewertung) von -1,2 Mio. €.

3. Hohe Kosten und Gebührenstruktur

  • Verwaltungsgebühren der KVG: 696.344 €, dazu Initialkosten, Transaktionsgebühren etc.
  • Transaktionsgebühren von bis zu 13,69 % beim Einzelverkauf (!) sind sehr hoch.
  • Erfolgsabhängige Vergütung bis zu 50 % Überschuss über Hürde möglich.

4. Liquidität angespannt

  • Nur noch 201.000 € liquide Mittel (Vorjahr: 964.000 €).
  • Entnahmen an Anleger wurden auf 1 % p.a. reduziert, Tendenz evtl. weiter abnehmend.
  • Einnahmen aus Immobilienverkäufen verzögert oder ungewiss.

5. Leerstände & Mietausfälle

  • Leerstandsquote in einzelnen Objekten teils >20 %, z. B. Chemnitz, Leipzig, Dresden.
  • Mietausfallquote gesamt: 6,27 % → Liquiditätsrisiko.
  • Marktrisiken bei Verkauf von Objekten bestehen.

🧮 Finanzkennzahlen in Kürze (31.12.2023)

Kennzahl Wert
Nettoinventarwert 36,0 Mio. €
NIW pro Anteil 776,24 €
Gesamtverlust 2023 -2,23 Mio. €
Leerstandsquote (Objektabhängig) 0–21 %
Investiertes Kapital in Beteiligungen 36,9 Mio. €
Bankverbindlichkeiten 0 €
Liquidität 201.000 €

📉 Ausblick (Anlegersicht)

  • Entwicklung hängt stark von Verkaufserlösen ab. Ohne aktive Verkaufsgewinne bleibt Ertrag gering.
  • Der Fonds hat ein hohes Gebührenniveau bei geringem realem Einkommen – das schmälert langfristig die Rendite.
  • Die Verluste der Anfangsjahre sind noch nicht aufgeholt, die Substanz (NIW) ist gesunken.
  • Angesichts der Marktlage (Zinsen, Baukosten, Nachfrageeinbruch) dürfte es mittelfristig schwer bleiben, Wertsteigerungen zu realisieren.

🟠 Fazit:

Für Anleger in WIDe Fonds 9 gilt:
Der Fonds ist substanziell solide finanziert und gut strukturiert, aber wirtschaftlich noch nicht erfolgreich. Wer investiert, sollte mit langem Zeithorizont, begrenzten Ausschüttungen und Marktrisiken rechnen.

Nur geeignet für Anleger mit:

  • hoher Risikoakzeptanz,
  • Verständnis für geschlossene Immobilienfonds,
  • Bereitschaft, länger auf Erträge zu warten.

 

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Die Gebührenstruktur des WIDe Fonds 9 ist aus Anlegersicht ein zentraler Risikofaktor – sie ist komplex, hoch und in Teilen erfolgsunabhängig, was die Kapitalrendite erheblich belasten kann. Hier eine faire und differenzierte Analyse:


📌 1. Laufende Verwaltungsvergütung (KVG)

  • Bis zu 1,95 % p.a. des durchschnittlichen Nettoinventarwerts (NIW)

  • Minimum bis 2022: 250.000 € p.a., im Jahr 2023 gezahlt: 696.344 €

🔎 Kritikpunkt: Die Vergütung ist auch dann fällig, wenn keine Gewinne oder nur Verluste entstehen → erfolgsunabhängige Kostenbelastung für Anleger.


📌 2. Erfolgsabhängige Vergütung der KVG

  • Bis zu 50 % des „Übergewinns“, wenn Anteilwert über Einlage + 6,5 % p.a. Zinsen liegt (Hurdle Rate)

  • Begrenzung: max. 50 % des durchschnittlichen NIW pro Periode

🔎 Kritikpunkt: Extrem hoher „Carried Interest“ → 50 % Erfolgsbeteiligung ist branchenüblich im Private Equity, aber sehr hoch für geschlossene Publikumsfonds.


📌 3. Transaktionsgebühren

Beim Erwerb:

  • 10,43 % des Kaufpreises

    • inkl. Vermittlung, Finanzierung, Makler etc.

    • Im Jahr 2023: 547.733,20 € gezahlt

Beim Verkauf:

  • 6,55 % des Verkaufspreises

  • Bei Einzelverkauf von Wohneinheiten (Aufteilergeschäft):

    • bis zu 13,69 % (!) → enthält Marketing-, Vertriebskosten, etc.

🔎 Kritikpunkt: Solch hohe Kauf-/Verkaufsgebühren können die Wertentwicklung stark erodieren. Bei häufiger Umschichtung wird ein erheblicher Anteil der Wertschöpfung abgeschöpft.


📌 4. Initialkosten während Platzierungsphase

  • 8,37 % der Kommanditeinlagen

    • z. B. Eigenkapitalvermittlungsprovisionen, Konzeption, Organisation, Marketing

🔎 Kritikpunkt: Diese Kosten sind einmalig, aber hoch, sie verringern das Anfangskapital, das tatsächlich für Immobilien eingesetzt wird.


📌 5. Weitere Vergütungen / Auslagerungskosten

  • Verwahrstelle: 64.277,91 €

  • Treuhänderin, Prüfung, Jahresabschluss, Steuerberatung etc.: zusätzlich rund 150.000 €

  • Gesamte Aufwendungen 2023 (ohne Neubewertung): >1,16 Mio. €


💡 Zusammenfassung aus Anlegersicht

Gebührenart Betrag / Quote Bewertung
Verwaltung KVG bis 1,95 % p.a. NIW ⚠️ marktüblich, aber erfolgsunabhängig
Erfolgshonorar bis 50 % „Übergewinn“ 🚨 extrem hoch, potenziell unfair
Ankaufgebühren 10,43 % vom Kaufpreis ⚠️ sehr hoch
Verkauf (Einzelobjekte) bis 13,69 % 🚨 über dem Branchendurchschnitt
Initialkosten 8,37 % des Kommanditkapitals ⚠️ deutlich kapitalzehrend
Gesamtkostenquote (ex Initialkosten) 2,6 % des NIW ❗hoch, nahe der Schmerzgrenze

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