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Hat Deutschland wirklich nur ein Cannabisproblem? Oder vielleicht eher ein Bürokratie-High?

Erin_Hinterland (CC0), Pixabay
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Seit einem Jahr darf in Deutschland legal gekifft werden – zumindest so halb. Also eher so viertellegal. Man darf 50 Gramm zu Hause haben, 25 Gramm draußen, aber bitte nicht vor Schulen, Kindergärten, Spielplätzen, Sportplätzen, Bushaltestellen, oder anderen Orten, an denen Kinder vielleicht irgendwann vorbeilaufen könnten. Und falls du den Joint in Sichtweite einer Grundschule anzündest, musst du hoffen, dass kein Zollstock-bewehrter Polizist gerade dein Sichtfeld vermisst.

Das Gesetz ist ein bisschen wie ein Joint aus drei Sorten Gras, zwei Sorten Pfefferminztee und einer Brise Verwaltungsrecht: schwer durchschaubar, leicht verwirrend – und irgendwie wirkt’s nicht richtig. Selbst die Polizei, sonst eher für klare Ansagen bekannt, sagt: „Was sollen wir denn jetzt genau kontrollieren?“

Und die Gerichte? Die mussten erst mal 279.000 Altfälle neu aufrollen. So viel zur erhofften Entlastung der Justiz. Wer dachte, Richter würden jetzt entspannt in ihren Roben sitzen und ein Pfeifchen paffen, der hat sich wohl zu früh gefreut.

Und dann der Schwarzmarkt: Der ist ungefähr so eingedämmt wie ein Mettbrötchen auf dem Oktoberfest – sprich: gar nicht. Denn kaufen darf man Gras immer noch nicht legal. Man darf es nur besitzen. Also musst du es dir theoretisch… aus dem Nichts materialisieren? Oder beim Einhorn auf der Wiese pflücken?

Währenddessen sind 444 Anträge auf Anbauvereine gestellt worden – genehmigt wurden 83. Der Rest wartet, vermutlich darauf, dass Hanf schneller wächst als deutsche Behörden Entscheidungen treffen.

Verkehrssicherheit? Auch spannend. Der Grenzwert wurde angehoben, aber die Tests fehlen. Wer also heute bekifft auf der Autobahn ist, fährt möglicherweise sicherer als jemand, der nüchtern auf die Idee kommt, das CanG zu lesen.

Kurz gesagt: Deutschland hat kein reines Cannabisproblem. Es hat ein Bürokratieproblem. Ein Kontrollproblem. Und vielleicht auch ein Realitätsproblem.

Aber hey – immerhin können wir jetzt über THC in der Politik diskutieren, ohne an Tillich, Habeck oder Christian Lindner zu denken.

Fazit: Legal high, aber gesetzlich lost.

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