In Los Angeles gibt’s jetzt nicht nur Sonne, Palmen und Verkehrschaos – sondern auch ein bisschen Militärflair zum Mitnehmen: Seit gestern marschieren dort 700 Marines ein, um – festhalten – ein Bundesgebäude zu „schützen“. Warum? Weil ein paar Menschen gewagt haben, gegen die Einwanderungspolitik von Präsident Donald Trump zu protestieren. Ein Skandal! Wo kämen wir hin, wenn Bürger einfach so ihre Meinung sagen dürften?
Die Nachrichtenagentur AP berichtete, die Truppen seien „eingetroffen“. Ob sie dabei auch Selfies vor dem Hollywood-Schild gemacht haben, ist nicht überliefert. Sicher ist nur: Diese Eliteeinheit darf jeden festhalten, der dem Bundespersonal zu nahe kommt – also vermutlich auch den Paketboten und die Dame vom Reinigungsdienst. Aber keine Sorge, sie dürfen die Verdächtigen nur behalten, bis die Polizei Zeit findet, sich um sie zu kümmern. Alles ganz demokratisch.
Der Präsident ließ sich natürlich nicht lumpen und genehmigte nicht nur die Marines, sondern auch gleich 4.000 Nationalgardisten. Denn wenn man Geburtstag feiert – Trump wird heute zarte 79 – will man es eben richtig krachen lassen. Und was passt besser zur großen Parade in Washington anlässlich des 250-jährigen Jubiläums der US-Armee als ein bisschen Truppenpräsenz im sonnigen Kalifornien?
Die Proteste in L.A. begannen vor gut einer Woche, weil viele Menschen der Meinung sind, dass es vielleicht nicht ganz okay ist, mitten in Schulhöfen oder vor Supermärkten Jagd auf Migranten zu machen. Aber wer sich empört, muss offenbar damit rechnen, dass das Militär gleich mitfeiert – inklusive Helikoptern, Sandsäcken und vermutlich einem Verkaufsstand für patriotische Mützen.
Und während landesweit Demonstrationen geplant sind, marschieren woanders die Marschkapellen. Denn was wäre Amerika ohne Paraden, Raketen – und ein bisschen Ausnahmezustand?
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