Die nächste Runde im wirtschaftlichen Schlagabtausch zwischen China und den USA steht bevor. Wie die regierungsnahe Zeitung Global Times berichtet, bereitet China umfassende Gegenmaßnahmen auf die neuen US-Importzölle vor, die morgen in Kraft treten sollen.
Trump zettelt neuen Zollstreit an – China sieht „Erpressung“
US-Präsident Donald Trump hatte vergangene Woche überraschend zusätzliche 10-Prozent-Zölle auf chinesische Produkte angekündigt – angeblich als Reaktion darauf, dass Peking zu wenig gegen den Schmuggel von Fentanyl in die USA unternehme. China bezeichnete die Maßnahme als „Erpressung“ und kündigte Vergeltung an.
„China prüft und formuliert entsprechende Gegenmaßnahmen“, zitiert die Global Times eine nicht näher benannte Quelle. Diese könnten sowohl neue Strafzölle als auch „nicht-tarifliche Maßnahmen“ umfassen. Besonders betroffen sein dürfte die US-Agrarwirtschaft, für die China nach wie vor der wichtigste Absatzmarkt ist.
Déjà-vu: Handelskrieg von 2018 wiederholt sich
Bereits 2018 hatte China auf Trumps Zölle mit harten Maßnahmen reagiert und Strafzölle von bis zu 25 Prozent auf US-Produkte wie Sojabohnen, Rind- und Schweinefleisch, Mais und Weizen verhängt. Die Folgen: Massive Umsatzeinbußen für amerikanische Farmer, die auf den Export nach China angewiesen sind.
Sollte China diesmal erneut US-Agrarprodukte ins Visier nehmen, könnte das besonders Trumps Wählerbasis in landwirtschaftlich geprägten Staaten treffen – ein riskantes Manöver für den Präsidenten im Wahljahr.
Ein Handelskrieg, den keiner gewinnen kann?
Während sich Trump als harter Verhandler präsentiert, warnt die Wirtschaft vor den Folgen eines erneuten Zoll-Duells. Bereits nach der ersten Handelsrunde 2018/19 mussten zahlreiche US-Farmer staatliche Hilfen beantragen, um ihre Verluste auszugleichen.
Wie weit Peking diesmal gehen wird, bleibt abzuwarten. Doch eins ist sicher: Der Handelskrieg ist zurück – und diesmal könnte er noch teurer werden.
Kommentar hinterlassen