Interviewpartner:
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John Scam, ethischer Hacker
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Dird Dedos, Cyberverteidigungsspezialist
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Michael Hacker, passionierter Sicherheitslückenfinder
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Lukas Game, Freelancer im Bereich IT-Sicherheit
Interviewer:
Herr Scam, Sie haben vor kurzem eine Sicherheitslücke in einer Keksrezepte-App gefunden und darauf hingewiesen. Wie haben die Betreiber reagiert?
John Scam:
Nun ja, sagen wir mal so: Statt Dankeschön habe ich eine Anzeige wegen „unerlaubten Zugriffs auf geheime Backkunst“ bekommen. Offenbar ist das Rezept für Haselnuss-Dinkelkekse streng vertraulich. Ich wollte nur vor dem drohenden Back-Chaos warnen, aber scheinbar war die Angst vor bröckelnder Reputation größer.
Interviewer:
Herr Dedos, was halten Sie von solchen Vorfällen?
Dird Dedos:
Das ist der blanke Irrsinn! Hacker wie Herr Scam leisten eine Art digitalen Zivildienst. Anstatt eine Medaille zu bekommen, hagelt es Strafanzeigen. Es wäre, als würde man jemanden verhaften, der nachts die Haustür offen findet und die Bewohner weckt, damit sie nicht ausgeraubt werden.
Interviewer:
Herr Hacker, Sie haben kürzlich eine Schwachstelle in einer Parkplatz-App entdeckt. Wie lief das ab?
Michael Hacker:
Ich habe mich reingehackt – naja, besser gesagt, ich habe das Passwort erraten: „Passwort123“. Nach einem kurzen Schockmoment habe ich die Betreiber informiert. Die Antwort: „Anzeige ist raus!“ Offenbar habe ich gegen die Straßenverkehrsordnung für Datenströme verstoßen. Jetzt weiß ich, dass Parkplatzlücken melden riskanter ist als Falschparken selbst.
Interviewer:
Lukas Game, wie sehen Sie das Dilemma der „ehrenamtlichen Hacker“?
Lukas Game:
Ach, das ist doch wie in einem schlechten Computerspiel: Wenn du ein Monster besiegst, wirst du verhaftet, weil du das Biotop gestört hast. Wenn du aber wegschaust, beschwert sich die Community, dass du nichts unternommen hast. Mein persönliches Fazit: Die Endbosse hier sind nicht die Sicherheitslücken, sondern die Bürokratie.
Interviewer:
John Scam, haben Sie nach Ihrer letzten Anzeige überlegt, mit dem Hacken aufzuhören?
John Scam:
Natürlich. Ich habe sogar überlegt, ob ich auf legalere Dinge umsteige – wie Steuerhinterziehung oder Wahlkampf. Aber dann dachte ich mir: Wenn ich nicht hacke, bleibt ja die Welt unsicher. Ich mache also weiter, aber diesmal mit Tarnanzug und Aluhut – man weiß ja nie.
Interviewer:
Herr Dedos, wie könnte die Lösung aussehen?
Dird Dedos:
Ein gesetzlicher Schutz für „Gutmensch-Hacker“. Wir brauchen sowas wie eine digitale Ehrenmedaille für Hacker, die Schwachstellen melden. Und wenn Unternehmen reagieren, sollten sie statt Strafanzeigen lieber Kekskörbe verschicken – oder zumindest mal ein Danke per E-Mail.
Interviewer:
Herr Hacker, Sie haben mal gesagt: „Ehrenamtliches Hacken sollte ein Kulturgut werden.“ Meinten Sie das ernst?
Michael Hacker:
Absolut! Denken Sie mal nach: Wir hätten ehrenamtliche Hacker-Tage, an denen Menschen in die IT-Wildnis ziehen und Schwachstellen melden. Und am Ende gibt’s ein Volksfest mit einem großen Feuerwerk aus gelöschten Bugs. Stattdessen werden wir behandelt wie Wilddiebe, die das Internet streifen.
Interviewer:
Lukas Game, was wünschen Sie sich von der Politik?
Lukas Game:
Klare Regeln. So was wie: „Finde ich eine Lücke und melde sie ordnungsgemäß, gibt’s ein Lob statt einer Strafanzeige.“ Und vielleicht ein Abzeichen, so wie bei den Pfadfindern – „IT-Retter der Nation“ oder so.
Interviewer:
Zum Schluss: Wenn Hacken ein Computerspiel wäre, welcher Schwierigkeitsgrad wäre es?
John Scam:
„Extrem schwer“, weil du nie weißt, ob du einen Highscore machst oder direkt im Game Over landest – und zwar in U-Haft.
Dird Dedos:
„Albtraummodus“, weil man ständig zwischen Held und Bösewicht hin- und herwechselt.
Michael Hacker:
„Bugged Level“ – du gewinnst, aber wirst trotzdem bestraft, weil das Spiel schlecht programmiert ist.
Lukas Game:
„Dark Souls mit kaputtem Controller“ – man kämpft gegen alles, was eigentlich helfen sollte.
Interviewer:
Ich danke Ihnen für die spannenden und – ähm – satirisch gehackten Antworten!
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