Man nehme einen Diktator, eine US-Delegation mit Trump-Verwandtschaft, ein paar Gespräche hinter verschlossenen Türen – und heraus kommt: nichts. Zumindest nichts Neues.
Nach fünf Stunden diplomatischer Schwerstarbeit in Moskau verkündete der Kreml sinngemäß: Wir stehen genau da, wo wir vorher standen – mitten im Krieg, aber jetzt mit warmem Tee und höflichem Kopfnicken.
Wladimir Putin ließ über seinen Berater Uschakow mitteilen, dass die Gespräche mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff und – man höre und staune – Jared Kushner, dem Schwiegersohn von Donald Trump, „nützlich“ gewesen seien. Eine nette Umschreibung für: Man hat höflich geredet und sich nicht geprügelt.
Über Inhalte wurde geschwiegen – aus „Vertraulichkeit“, versteht sich. Fest steht: Frieden gibt’s weiterhin nicht, dafür aber viele vage Ideen, wie man sich vielleicht irgendwann einigen könnte, sofern alle Beteiligten zufällig das Gleiche wollen (Spoiler: tun sie nicht).
Putin gab sich gewohnt großzügig: Europa darf mitreden, aber nur, wenn es endlich die Realität anerkennt – sprich: russische Truppen bleiben da, wo sie gerade stehen. Und falls Europa doch kämpfen möchte – kein Problem, Russland sei „sofort bereit“. Immer freundlich, dieser Wladimir.
Trump, aus dem Oval Office zugeschaltet, kommentierte die Lage mit einem leicht genervten „Was für ein Chaos“ und betonte, dass er im Gegensatz zu Biden kein Geld verschenke. Auch kein Frieden übrigens. Nur Meinungen.
Selenskyj hingegen tourte durch Irland und verkündete: Wir sind auf alles vorbereitet. Auch auf nichts. Er wünscht sich Sicherheitsgarantien, denn: „Zwei russische Invasionen in zehn Jahren reichen.“
Ob Witkoff und Kushner überhaupt mit irgendwem in Brüssel sprechen, ist offen – genauso wie die Frage, was sie überhaupt verhandeln dürfen, außer Tischordnung und Hotelbuchungen.
Fazit: Die diplomatische Komödie geht in die nächste Runde. Der Vorhang hebt sich, aber niemand weiß, ob es sich um ein Drama, eine Farce oder einfach nur die längste Pressekonferenz der Geschichte handelt.
Bleibt nur die Frage: Wo ist eigentlich Netflix, wenn man es mal braucht?
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