Was klingt wie der Titel einer Realityshow, war in Wahrheit ein politisches Kabinettstückchen der Extraklasse: Elon Musk, seines Zeichens Raketenmann, Auto-Papst und Ex-Sparkommissar mit Lizenz zum Rumsägen, hat live im US-Fernsehen Trumps „big beautiful bill“ öffentlich geschreddert – mit Charme, Ironie und der Eleganz eines Laserschwerts aus dem Baumarkt.
„Ich glaube, ein Gesetz kann entweder groß sein oder schön. Beides ist wie Einhörner mit Steuer-ID – selten.“ So Musk in einem CBS-Interview, das am Wochenende Millionen Amerikaner zwischen Bier und Barbecue auf dem Sofa erleben durften.
Wenn zwei Alphatiere sich fetzen…
Noch vor wenigen Monaten galt Musk als der inoffizielle „Minister für Alles“, hatte direkten Zugang zum Präsidenten, saß bei Kabinettssitzungen auf dem Schoß von Trumps Golf-Caddy und ließ sein Team DOGE (was ursprünglich wohl für „Department of Government Efficiency“ stand, inzwischen aber eher an ein Meme erinnert) das Land auf links drehen: Ministerien wurden gestutzt, Beamte freigestellt, Kugelschreiber rationiert.
Doch jetzt: Trennung per Interview. Und zwar mit Stil.
Was ist dieses „große, schöne Gesetz“ überhaupt?
Offiziell: Ein Allzweck-Megapaket aus Steuererleichterungen für Leute mit mindestens drei Yachten, mehr Geld für Mauern und weniger für Menschen – sprich: Kürzungen bei Sozialprogrammen. Wer es genau liest, braucht ein Jurastudium und vier Espressi.
Trump nennt es das „bedeutendste Gesetz der Menschheitsgeschichte“, Kritiker eher ein „politisches Überraschungsei mit einem Hauch Chaos“.
Musk dreht den Gashahn zu
Musk hat offenbar genug von Washington. Sein Abgang als „besonderer Regierungsangestellter“ – ein Job mit eingebautem Verfallsdatum von 130 Tagen – kam „planmäßig“. Doch der Zeitpunkt der Abrechnung? Hollywood-reif.
Funfact am Rande: Während Musk Trump im Interview zerlegte, brodelte die Gerüchteküche über eine mögliche Rache aus dem Weißen Haus. Angeblich überlegt man dort nun, Tesla-Fahrzeuge in „Anti-Amerikanisch-Mobility-Karren“ umzubenennen.
Republikaner in Panik, DOGE am Ende
Musk, einst der Fels in Trumps Budgetbrandung, wird nun zum größten Gegner: Die DOGE-Behörde – bestehend aus ausgewählten SpaceX- und Twitter/X-Praktikanten – hatte binnen zwei Monaten ein Drittel der Ministerialangestellten entlassen, weil jemand „Excel“ mit „überflüssig“ verwechselt hatte.
Ergebnis: Chaos, Shitstorms und sinkende Umfragewerte. Sogar Trumps Stammwähler in Alabama fragten: „Was hat dieser Elektroauto-Heini eigentlich gegen unser Landwirtschaftsministerium?“
Klagen, Krisen, Komik
Inzwischen haben 14 Bundesstaaten Klage gegen die DOGE-Behörde eingereicht – mit dem Vorwurf, Musk sei von Trump „Superkräfte ohne Genehmigung“ verliehen worden. US-Richterin Tanya Chutkan ließ die Klage zu und bemerkte trocken, „Gesetze gelten auch für Milliardäre mit Raketenhobby“.
Ob Trumps XXL-Gesetzespaket den Senat übersteht, ist fraglich. Zuletzt fehlte im Repräsentantenhaus nur eine Stimme – vermutlich, weil ein Abgeordneter zu lange bei Starbucks stand.
Fazit:
Trumps „big beautiful bill“ wirkt derzeit eher wie ein übergroßes Ikea-Regal ohne Aufbauanleitung. Und Elon Musk? Der hat seine Rolle als Sparkommissar abgelegt – und spielt jetzt wieder das, was er am besten kann: disruptiv, unberechenbar und bestens gelaunt. Mit einem Glas Wein in der Hand. Und einem Augenzwinkern Richtung Oval Office.
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