Nahe dem Polarkreis, wo sich sonst nur Eisbären und hartgesottene Forscher gute Nacht sagen, gaben sich am Wochenende zwei prominente Polit-Franzosen die Ehre: Emmanuel Macron mit elegantem Schal und „europäischer Solidarität“ im Handgepäck, sowie Mette Frederiksen, Dänemarks Regierungschefin und offizielle Hausverwalterin von Grönland. Gemeinsam verkündeten sie in Nuuk, was eigentlich niemand ernsthaft infrage stellen sollte: Grönland ist souverän.
Macron wirkte sichtlich bemüht, nicht den Eindruck zu erwecken, als wolle er einen Küstenstreifen reservieren – schließlich hatte ein anderer westlicher Staatsmann bereits versucht, das Eiland wie eine gebrauchte Bowlingbahn zu kaufen. „Grönland darf nicht einfach gekauft oder genommen werden“, sagte Macron. Eine klare Nachricht an Donald Trump, der einst im Oval Office fragte: „Wie viel kostet eigentlich dieser weiße Fleck auf der Weltkarte?“
Macrons Auftritt erinnerte an einen UN-Diplomaten mit Poetry-Slam-Ambitionen: Er lobte die „Souveränität“, warnte vor den „Einflüssen von China und Russland“ und ließ fast durchblicken, dass Frankreich zwar nichts kaufen will – aber sehr wohl mitreden möchte.
Frederiksen flankierte die Show routiniert und erklärte den Besuch gleich mal zum Zeugnis „europäischer Einheit“. Ein diplomatischer Ausdruck für: „Wir sind hier, weil es andere sonst tun würden.“ Außerdem versprach sie, gemeinsam mit der NATO mehr Verantwortung für den „hohen Norden“ zu übernehmen – wahrscheinlich bewaffnet mit Schneeschuhen, Thermoskannen und einem strategischen Blick auf seltene Erden.
Unter der gefrorenen Oberfläche brodelt jedoch das geopolitische Interesse: China will investieren, Russland schaut scharf, und die USA schmollen, weil ihnen das arktische Monopoly-Feld Grönland nicht gehört. Doch Macron ließ keinen Zweifel: Europa spielt mit – aber bitte ohne Einkaufswagen.
Insgesamt also ein klarer diplomatischer Doppelschlag: Frankreich bringt Charme, Dänemark bringt Besitzrechte, und Grönland bleibt, was es ist – weder zu verkaufen noch zu vermieten, aber ideal für Schlagzeilen und strategische Planspiele im ewigen Eis.
„Kein Schnäppchen im Eis – Macron verteidigt Grönland vor Schnäppchenjägern“
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