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Goldpreis 2025: Bestes Jahr seit 1979 – Krisen treiben Investoren in sichere Häfen

PIX1861 (CC0), Pixabay
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Gold erlebt ein historisches Comeback: Mit einem Plus von knapp 71 % im laufenden Jahr steht das Edelmetall kurz davor, sein stärkstes Jahr seit 1979 abzuschließen – damals regierte Jimmy Carter das Weiße Haus und die Welt steckte in einer Energie- und Inflationskrise.

Die Parallelen zu heute sind frappierend: Kriegerische Konflikte in Europa und im Nahen Osten, massive geopolitische Spannungen, Handelsverwerfungen durch Zölle, ein schwächelnder Dollar und die zunehmende Angst vor einem Zerfall der globalen Finanzarchitektur – all das treibt Investoren in traditionelle „sichere Häfen“ wie Gold.

Gold auf Rekordjagd

Der Preis für eine Feinunze Gold (ca. 31,1 g) stieg 2025 von rund 2.640 auf über 4.500 US-Dollar. Analysten von JPMorgan Chase erwarten, dass das Edelmetall im Jahr 2026 sogar die Marke von 5.000 Dollar pro Unze übertreffen könnte.

Zum Vergleich: Der US-Aktienindex S&P 500 legte im gleichen Zeitraum lediglich 18 % zu – Gold übertrifft also die klassische Börsenrendite deutlich. Auch andere Edelmetalle glänzen: Silber +146 %, Platin +150 %, Palladium +100 %.

Warum boomt Gold gerade jetzt?

„Unsicherheit bleibt das definierende Merkmal der Weltwirtschaft“, sagt Joe Cavatoni, Chefstratege des World Gold Council. „In diesem Umfeld wird Gold zunehmend als stabilisierender Faktor und strategischer Diversifikator wahrgenommen.“

Die wichtigsten Treiber:

  • Zinssenkungen durch die US-Notenbank (Fed) machen zinstragende Anlagen wie Anleihen unattraktiver.

  • Ein schwächerer Dollar erhöht die Kaufkraft internationaler Investoren in Gold.

  • Staatliche Goldkäufe, vor allem durch die Zentralbank Chinas, entziehen dem Markt weiteres physisches Gold.

  • Politisches Misstrauen gegenüber dem US-Finanzsystem, ausgelöst durch die Sanktionen gegen Russland nach dem Ukraine-Krieg.

Geopolitik wird zur Goldmine

Insbesondere der starke Anstieg der Goldreserven von Zentralbanken weltweit gibt dem Goldmarkt Rückenwind. Über 1.000 Tonnen pro Jahr wurden in den letzten drei Jahren von Notenbanken zugekauft – doppelt so viel wie im Jahrzehnt davor.

„Diese neue Welle der Goldnachfrage ist geopolitisch motiviert“, erklärt Ole Hansen von der Saxo Bank. „Die Einfrierung russischer Devisenreserven hat vielen Staaten die Risiken der Abhängigkeit vom Dollar bewusst gemacht.“

China etwa will seine Abhängigkeit von US-Staatsanleihen und dem Dollar systematisch reduzieren – ein geopolitisches Signal, das auf andere Staaten ausstrahlt.

Goldrausch auch bei Privatanlegern

Nicht nur Staaten, auch private Investoren decken sich mit Gold ein. Ob über physische Barren – etwa bei Costco in den USA – oder über Fonds und Zertifikate: Gold wird zunehmend als Schutzschild gegen Inflation, Verschuldung und politische Risiken gesehen.

„Die Schuldenexplosion in den USA lässt viele Investoren nervös werden“, sagt Matt Maley, Chefstratege bei Miller Tabak. „Gold bietet Sicherheit, wenn das Vertrauen in staatliche Haushaltsführung sinkt.“

Ausblick: Das glänzende Jahrzehnt?

Obwohl Gold keine laufenden Erträge abwirft wie Anleihen, spricht vieles für eine anhaltend hohe Nachfrage – vor allem bei weiterhin niedrigen Zinsen und hoher politischer Unsicherheit.

Experten sehen das Edelmetall auf dem Weg in ein neues Super-Zyklus-Jahrzehnt, in dem Gold nicht nur Krisenwährung, sondern ein strategischer Wertspeicher im fragmentierten Finanzsystem wird.

Fazit: 2025 könnte als das Jahr in die Geschichte eingehen, in dem Gold nicht nur glänzte, sondern dominierte. Und wenn sich die geopolitischen Spannungen fortsetzen, dürfte das gelbe Metall auch 2026 und darüber hinaus seinen Höhenflug fortsetzen.

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