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Goldene Palme für Jafar Panahi: Cannes zeichnet iranischen Regisseur aus

YllBajrami (CC0), Pixabay
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Der bedeutendste Preis der Filmfestspiele von Cannes, die Goldene Palme, geht in diesem Jahr an den iranischen Regisseur Jafar Panahi für seinen Film Un simple accident („Nur ein Zufall“). Das bewegende Drama über Schuld, Erinnerung und Menschlichkeit wurde von einer Jury unter Vorsitz von Juliette Binoche ausgezeichnet – laut eigener Aussage aus „künstlerischen, nicht politischen Gründen“.

Panahi, der wegen seiner regimekritischen Haltung mehrfach inhaftiert und verfolgt wurde, nahm den Preis persönlich entgegen. In seiner emotionalen Dankesrede rief er zur Einheit aller Iranerinnen und Iraner auf – unabhängig von ihrer Gesinnung. „Das Wichtigste ist unser Land und die Freiheit unseres Landes“, sagte der sichtlich bewegte Regisseur.

Un simple accident erzählt von einem ehemaligen Gefangenen, der glaubt, seinen einstigen Peiniger zufällig an einer Tankstelle zu erkennen – und ihn kurzerhand entführt. Doch bald kommen Zweifel auf, worauf eine teils beklemmende, teils humorvolle Reise durch Vergangenheit und Identität beginnt.

Die Jury lobte besonders den „Widerstandsgeist“ des Films. Schauspieler Jeremy Strong betonte: „Faschisten fürchten die Kunst – und unsere Auswahl spiegelt genau das wider.“

Auch die weiteren Preise waren stark besetzt: Der Große Preis der Jury ging an den Norweger Joachim Trier für Sentimental Value, eine feinfühlige Vater-Tochter-Geschichte. Den Preis der Jury teilen sich die Berliner Regisseurin Mascha Schilinski (In die Sonne schauen) und der Spanier Oliver Laxe (Sirât).

Die brasilianische Regie-Auszeichnung ging an Kleber Mendonça Filho, dessen Hauptdarsteller Wagner Moura auch als bester Schauspieler geehrt wurde. Beste Darstellerin wurde Nadia Melliti für ihre Rolle in La petite dernière von Hafsia Herzi. Den Preis für das beste Drehbuch erhielten die Brüder Dardenne für Jeunes mères.

Ehrenpalmen gingen an Robert De Niro, der eine politische Rede hielt, und überraschend an Denzel Washington. Trotz technischer Probleme und politischer Spannungen bewies Cannes auch 2025 seine Relevanz – als Bühne für mutiges, weltbewegendes Kino.

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