Hier ist eine journalistisch-analytische Zusammenfassung des offengelegten Jahresabschlusses 2023 der German Equity Partners IV GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main, die einen guten Überblick über den Zustand – Jahresabschluss 2023: Positive Erträge nach Wertkorrekturen und hohen Ausschüttungen
Die Beteiligungsgesellschaft German Equity Partners IV GmbH & Co. KG („GEP IV“) mit Sitz in Frankfurt am Main ist Teil der bekannten Private-Equity-Reihe von ECM Equity Capital Management. Der Fonds wurde bereits 2012 aufgelegt und befindet sich inzwischen in seiner Verlängerungsphase – die Laufzeit wurde mehrfach verlängert, zuletzt bis zum 1. Oktober 2025. Der Schwerpunkt liegt auf Beteiligungen an mittelständischen Unternehmen im deutschsprachigen Raum.
💰 Bilanzkennzahlen (31.12.2023)
| Kennzahl | 2023 | 2022 |
|---|---|---|
| Bilanzsumme | 47,04 Mio. € | 78,68 Mio. € |
| Finanzanlagen (Beteiligungen) | 45,79 Mio. € | 78,41 Mio. € |
| Eigenkapital | 46,74 Mio. € | 74,92 Mio. € |
| Rückstellungen | 0,28 Mio. € | 2,32 Mio. € |
| Verbindlichkeiten | 0,02 Mio. € | 1,44 Mio. € |
| Jahresergebnis | +9,83 Mio. € | –3,70 Mio. € |
📊 Ertragslage
Nach einem Verlustjahr 2022 gelang 2023 eine deutliche Erholung:
Die Gesellschaft erzielte einen Jahresüberschuss von 9,8 Mio. Euro, vor allem durch Veräußerungserträge aus Anteilen an verbundenen Unternehmen in Höhe von rund 10,7 Mio. Euro.
Allerdings ist zu berücksichtigen, dass diese Gewinne nicht aus laufendem Geschäft, sondern aus Exit-Erlösen resultierten. Damit spiegelt das Ergebnis weniger die operative Ertragskraft als vielmehr den Erfolg einzelner Beteiligungsverkäufe wider.
⚠️ Wertberichtigungen und Risiken
In den vergangenen Jahren mussten mehrfach außerplanmäßige Abschreibungen auf Beteiligungen und Ausleihungen vorgenommen werden:
- 3,3 Mio. € außerplanmäßige Abschreibung 2023 (Vorjahr 3,0 Mio. €).
- Insgesamt belaufen sich die Wertkorrekturen der Vorjahre auf über 30 Mio. €.
Diese Belastungen zeigen, dass einzelne Portfoliounternehmen unter Ertrags- oder Marktproblemen litten – insbesondere durch Nachwirkungen der Corona-Pandemie und den wirtschaftlichen Druck infolge des Ukraine-Krieges.
Die Fondsmanager betonen jedoch, dass Wertaufholungen (§ 253 Abs. 5 HGB) möglich seien, sobald sich die Ertragslage der Beteiligungen stabilisiert.
🧾 Ausschüttungen an Investoren
2023 erfolgten Ausschüttungen von 247,3 Mio. Euro an die Kommanditisten, nach 209 Mio. Euro im Vorjahr – ein Hinweis auf umfangreiche Desinvestitionen und Liquiditätsrückflüsse.
Diese Ausschüttungen reduzierten die Rücklagen und führten zur Abnahme der Bilanzsumme um rund 32 Mio. Euro.
Zugleich wurden Kapitalertragsteuer und Solidaritätszuschlag direkt von Erträgen einbehalten und als „ausgeschüttet“ behandelt – ein steuerlich üblicher Vorgang bei Private-Equity-Fonds.
🏦 Finanzielle Situation
Die Gesellschaft verfügt über:
- Bankguthaben: 1,12 Mio. €
- Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände: 75.000 €
- Wertpapiere (Liquidationen): 53.000 €
Die Liquiditätsbasis ist gering, was typisch ist für Fonds in der Endphase, deren Mittel weitgehend in Portfoliounternehmen gebunden oder an Investoren zurückgeführt sind.
Offene Verpflichtungen bestehen vor allem aus den Management Fees bis Laufzeitende (851.000 €, davon 486.000 € für 2024).
🧑💼 Struktur und Verwaltung
- Komplementärin: ECM Equity Capital Administration GmbH, Frankfurt
- Geschäftsführer: Axel Eichmeyer, Florian Kähler, Christopher Peisch
- Rechtsform: GmbH & Co. KG (vermögensverwaltend, keine Mitarbeiter)
- Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers GmbH, Frankfurt am Main
(uneingeschränkter Bestätigungsvermerk am 26. Juni 2024)
🔍 Bewertung aus Anlegersicht
| Kategorie | Einschätzung | Kommentar |
|---|---|---|
| Ertragslage | ★★★☆☆ | Jahresüberschuss durch Verkäufe, nicht durch laufende Erträge |
| Substanz / Eigenkapitalquote | ★★★★★ | Sehr solide, fast vollständige Eigenfinanzierung |
| Transparenz | ★★★☆☆ | Reduzierte Offenlegung (verkürzter HGB-Abschluss), keine Detailangaben zu Beteiligungen |
| Renditeaussichten | ★★☆☆☆ | Fonds in Spätphase, geringes Wachstumspotenzial |
| Risiko | ★★☆☆☆ | Hohe Einzelrisiken bei verbleibenden Beteiligungen, aber breite Ausschüttungsbasis |
| Verwaltungskosten | ★★★☆☆ | Managementgebühr bis 2025 noch belastend, aber im Markt üblich |
🧭 Fazit
Der Fonds German Equity Partners IV hat seine Haupttätigkeit abgeschlossen und befindet sich klar in der Desinvestitionsphase.
2023 brachte durch Beteiligungsverkäufe zwar Erträge und Ausschüttungen, doch die Substanz schrumpft, da neue Investitionen nicht mehr erfolgen.
Das Management arbeitet auf die Abwicklung bis spätestens 2025 hin.
Anleger können – nach mehreren profitablen Jahren – mit weiteren kleineren Rückflüssen rechnen, größere Wertzuwächse sind aber kaum zu erwarten.
Die Bilanz bleibt solide, das Geschäftsmodell bewährt – aber das Kapitel „GEP IV“ nähert sich seinem Ende.
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