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Gerichtskrimi mit Beats: Jury im Diddy-Prozess auf dem Weg zur Chartplatzierung

Guren-The-Thirdeye (CC0), Pixabay
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In einem Prozess, der mehr Wendungen hat als ein schlecht produziertes Mixtape, hat die Jury im Fall Sean „Diddy“ Combs zumindest fast geliefert: Vier von fünf Anklagepunkten – geklärt. Nummer fünf? Offen wie ein Club um 4 Uhr früh.

NBC News zufolge sind sich die Geschworenen bei einem Punkt nicht einig: der organisierten Kriminalität. Offenbar stellt sich die Gruppe die gleiche Frage wie Millionen Rap-Fans weltweit: Wo endet Hip-Hop-Hustle – und wo beginnt die Mafia?

Richter will kein halbes Urteil – Diddy keine halben Sachen

Richter Arun Subramanian, der offenbar keine halben Beats – und schon gar keine halben Urteile – duldet, winkte ab: „Ganz oder gar nicht!“ Er schickte die Jury zurück an den Beratungstisch mit dem subtilen Hinweis: „Entweder ihr macht das fertig oder wir spielen die ganze Diskografie von ‚Bad Boy Records‘ in Dauerschleife.“

Combs auf Unschuldig-Modus – trotz düsterem Mixtape an Vorwürfen

Combs, einst Produzent von Hits, heute Produzent von Gerichtsskandalen, hatte auf „nicht schuldig“ plädiert. Die Anklage hingegen sieht in ihm weniger einen Musikmogul als vielmehr den Drahtzieher eines „kriminellen Unternehmens“, das statt Plattenverträgen systematisch Machtmissbrauch und Gewalt exportierte.

Mehrere Frauen berichteten in teils erschütternden Aussagen von einem Combs, der hinter geschlossenen Türen ganz andere Rhythmen anschlug – weit entfernt vom Partysound seiner Hits.


Von #MeToo bis Bad Boy: Das Remix der Justiz

Der Prozess weckt Erinnerungen an das Greatest-Hits-Album der gefallenen Stars: R. Kelly, Bill Cosby, Harvey Weinstein – und jetzt Diddy auf dem Remix. Was einst wie glanzvolle Popgeschichte klang, liest sich nun wie ein forensisches Dossier.

Mehr als nur ein Prozess: Zivilklagen in XXL

Während die Jury noch am fünften Track bastelt, laufen zahlreiche Zivilklagen parallel wie eine überforderte Soundcloud-Playlist: Eine Kanzlei in Texas allein vertritt laut eigenen Angaben über 120 mutmaßliche Opfer. Offenbar ist das Vertrauen in Diddy heute so niedrig wie seine Chartplatzierungen

Ausblick: Jury Reloaded – Vol. 2

Am Mittwoch geht’s weiter im Saal – mit einer Jury, die entscheiden muss, ob Diddy wirklich ein König des Verbrechens war oder nur ein Künstler, der sich selbst überschätzt hat. Vielleicht braucht sie dafür einfach noch ein paar Beats – oder einen besonders eindringlichen Remix des Strafgesetzbuches.

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