In einem der prominentesten #MeToo-Fälle Frankreichs hat ein Pariser Gericht den Schauspieler Gérard Depardieu am Dienstag wegen sexueller Übergriffe auf zwei Frauen zu 18 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.
Der 75-jährige Star wurde schuldig gesprochen, zwei Frauen im Jahr 2021 an einem Filmset belästigt zu haben. Die Entscheidung markiert einen bedeutenden Moment im Umgang der französischen Justiz mit Machtmissbrauch in der Unterhaltungsbranche.
Depardieu, eine Ikone des französischen Kinos, hatte die Vorwürfe stets bestritten. Doch das Gericht fand seine Darstellung der Ereignisse nicht überzeugend. „Seine Erklärungen wirkten konstruiert und widersprüchlich“, erklärte der vorsitzende Richter Thierry Donard bei der Urteilsverkündung.
Trotz der Bewährungsstrafe dürfte das Urteil für Depardieu das Ende einer jahrzehntelangen Karriere einläuten – zumindest in der Öffentlichkeit. Seine Anwälte kündigten an, mögliche Rechtsmittel zu prüfen.
Die Entscheidung wird von Frauenrechtsorganisationen in Frankreich als „überfällig“ begrüßt. Der Fall galt lange als Gradmesser dafür, wie ernst die Justiz sexuelle Übergriffe prominenter Männer tatsächlich nimmt.
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