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Genossenschaft des Handwerks der Friseure e.G. wirtschaftlich in einer schwierigen Lage

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Die Bilanz der Genossenschaft des Handwerks der Friseure e.G. und die ergänzenden Angaben geben Aufschluss über die finanzielle Situation der Genossenschaft. Aus Anlegersicht und im Hinblick auf die langfristige Überlebensfähigkeit der Genossenschaft sind die folgenden Punkte zu beachten:

1. Finanzielle Stabilität und Überschuldung

Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag:

  • Der Fehlbetrag ist 2023 weiter angestiegen und beträgt 13.134,87 EUR (Vorjahr: 7.636,38 EUR). Das bedeutet, dass die Genossenschaft bilanziell überschuldet ist, da ihre Verbindlichkeiten und Verluste das Eigenkapital übersteigen.
  • Fortführungsprognose: Trotz der bilanziellen Überschuldung wurde der Jahresabschluss unter der Annahme der Fortführung des Geschäftsbetriebs erstellt. Die Geschäftsführung hält dies für gerechtfertigt, obwohl keine genauen Gründe oder konkrete Maßnahmen angegeben wurden, die diese Einschätzung stützen.

Rückstellungen und Verbindlichkeiten:

  • Die Rückstellungen sind um knapp 7.000 EUR (von 30.061,43 EUR auf 22.996,79 EUR) gesunken. Das könnte auf reduzierte erwartete Verpflichtungen hinweisen, oder darauf, dass Rückstellungen aufgelöst wurden, um aktuelle Verbindlichkeiten zu decken.
  • Die Verbindlichkeiten sind um rund 2.000 EUR auf 16.024,37 EUR gestiegen, davon haben 3.463,39 EUR eine Laufzeit von mehr als einem Jahr. Dies deutet auf eine mögliche Neuaufnahme langfristiger Verbindlichkeiten hin.

2. Vermögenslage

Aktiva:

  • Das Anlagevermögen ist gering und hat sich von 4.221 EUR (2022) auf 3.917 EUR (2023) verringert. Dies zeigt, dass die Genossenschaft kaum langfristige Vermögenswerte besitzt, die sie zur Stabilisierung einsetzen könnte.
  • Das Umlaufvermögen sank signifikant um rund 10.000 EUR auf 21.969,29 EUR. Diese Entwicklung könnte auf eine Nutzung von liquiden Mitteln zur Begleichung von Verbindlichkeiten oder einen Rückgang der Geschäftstätigkeit hinweisen.

Liquidität:

  • Die Liquiditätslage der Genossenschaft ist angespannt. Das Umlaufvermögen reicht nur knapp aus, um kurzfristige Verbindlichkeiten (12.560,98 EUR) zu decken. Die geringe Differenz zwischen beiden Positionen deutet darauf hin, dass finanzielle Spielräume begrenzt sind.

3. Ertragssituation

  • Es gibt keine detaillierten Angaben zur Ertragslage in diesem Jahresabschluss, aber der Anstieg des „Nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrags“ lässt auf einen weiteren Verlust schließen. Die wirtschaftliche Rentabilität der Genossenschaft erscheint fraglich.

4. Mitglieder und Kapital

  • Die Genossenschaft hat unverändert 5 Mitglieder, die jeweils mit 900 EUR (insgesamt 4.500 EUR) beteiligt sind. Das geringe Kapital zeigt, dass die Genossenschaft nur eine sehr kleine Basis hat und kaum auf zusätzliche Einlagen von Mitgliedern zurückgreifen kann, um finanzielle Engpässe zu überbrücken.

5. Bewertung und Prognose

Stärken:

  • Trotz der schwierigen finanziellen Situation gibt es weiterhin eine Fortführungsprognose.
  • Die Rückstellungen wurden reduziert, was auf eine Entlastung bei erwarteten Verpflichtungen hindeuten könnte.

Schwächen:

  • Die Genossenschaft ist bilanziell überschuldet und hat keine ausreichenden finanziellen Reserven.
  • Die Vermögensbasis ist schwach, und die Liquiditätssituation ist angespannt.
  • Es fehlen konkrete Hinweise auf Maßnahmen, die ergriffen werden, um die finanzielle Lage zu stabilisieren.

Risiken für Anleger:

  • Die Überschuldung stellt ein erhebliches Risiko dar, insbesondere falls sich die Geschäftslage weiter verschlechtert.
  • Mitglieder könnten im Insolvenzfall haftbar gemacht werden, soweit dies die Satzung der Genossenschaft vorsieht.
  • Ohne eine tragfähige Rentabilitätsstrategie ist die langfristige Fortführung des Geschäftsbetriebs fraglich.

Fazit

Die Genossenschaft des Handwerks der Friseure e.G. befindet sich in einer äußerst schwierigen finanziellen Lage, die eine Fortführung des Betriebs ungewiss macht. Aus Sicht der Mitglieder und potenzieller Anleger sollten mögliche Haftungsrisiken sorgfältig geprüft werden. Eine klare Strategie zur Stabilisierung und Sanierung der Genossenschaft ist dringend erforderlich.

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