In einer Welt voller perfekter Instagram-Feeds und Luxus-TikToks geben viele junge Menschen mehr aus, als sie sich leisten können – nur um mit dem Schein des Erfolgs mitzuhalten. Eine neue Studie von Credit One Bank zeigt: Mehr als die Hälfte der Gen Z gibt zu, online über ihre finanzielle Situation zu lügen oder zu übertreiben.
Was ist „Financial Flexing“?
„Financial Flexing“ beschreibt das bewusste Zurschaustellen von Reichtum oder Status – ob mit Designerhandtaschen, Luxusreisen oder High-End-Restaurants. Der Druck entsteht vor allem durch Social Media: Accounts wie @billionaireharbour oder @luxuryworldtraveler präsentieren scheinbar mühelos ein Leben im Überfluss. Der Effekt: Selbst reale Freunde wirken plötzlich wie Influencer – und das verführt zum Mitmachen.
Laut der Studie gehen 38 % der Befragten sogar so weit, Schulden zu machen oder ihre Kreditwürdigkeit zu gefährden, um andere zu beeindrucken. Bei jungen Männern liegt diese Zahl sogar bei 46 %.
Psychologischer Druck – und echte Konsequenzen
Finanztherapeutin Aja Evans erklärt, dass viele ihrer jungen Klient*innen kaum merken, wie tief sie im „Flexen“ stecken. Ob bei Geburtstagsreisen, Hochzeiten oder Alltagsausgaben: Es sind oft die kleinen Dinge – täglicher Coffee-to-go, Online-Shopping, Mitgehen auf Events – die sich zu ernsthaften Geldsorgen summieren.
„Am Monatsende fragen sie sich, wo das Geld geblieben ist“, sagt Evans. „Und ich zeige ihnen: Du hast gerade 800 Dollar für ‚Kleinigkeiten‘ ausgegeben.“
Warum tut Gen Z das?
Die Generation Z (geboren zwischen 1997 und 2012) steht unter enormem wirtschaftlichem Druck: Studienkredite, hohe Mieten, unsichere Arbeitsmärkte und die ständige Sichtbarkeit anderer Erfolge im Netz lassen traditionelle Ziele wie Hauskauf oder finanzielle Unabhängigkeit oft unerreichbar erscheinen.
Stattdessen verschieben sich die Prioritäten: Ein teures Abendessen oder eine Designerjacke können kurzfristig das Gefühl geben, dazuzugehören – oder zumindest so auszusehen.
Fazit: Online-Reichtum ist oft nur Fassade
„Früher musste man mit den Nachbarn mithalten – heute mit der ganzen Welt“, so Evans. Der ständige Vergleich auf Social Media täuscht oft über die Realität hinweg: Was wie finanzieller Erfolg aussieht, ist in vielen Fällen schlicht Schuldenmacherei.
Ihr Rat: Nicht den digitalen Schein mit echtem Erfolg verwechseln. Denn am Ende zählt nicht, wie reich du online wirkst – sondern wie gut du mit deinem echten Geld haushalten kannst.
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