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Gefangenentausch oder politisches Schmierentheater? USA und Venezuela inszenieren humanitäre Show

qimono (CC0), Pixabay
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Mit großer Geste verkündet US-Außenminister Marco Rubio auf X die Freilassung von zehn US-Bürgern aus venezolanischer Haft – als handle es sich um ein humanitäres Wunder, nicht um das Ergebnis eines düsteren Deals mit einem Regime, das Washington sonst gerne als „Schurkenstaat“ bezeichnet. „Zehn Amerikaner auf dem Weg in die Freiheit“, verkündet Rubio pathetisch, während gleichzeitig der autoritär regierende Präsident El Salvadors, Nayib Bukele, den Rücktransport von angeblich kriminellen Venezolanern in ihre Heimat feiert – und das ebenfalls auf X, der Plattform für politische Eitelkeiten.

Was wie ein Sieg für Diplomatie verkauft wird, ist in Wahrheit ein kalkulierter Gefangenentausch zwischen Regimen, die sich gegenseitig den schwarzen Peter zuschieben, während Menschenleben als Verhandlungsmasse dienen. Bukele spricht offen aus, was Rubio diplomatisch verpackt: Die USA geben politische Gefangene frei, Venezuela entlässt Amerikaner, die man offenbar willkürlich festgesetzt hatte – ein zynischer Handel auf dem Rücken der Schwächsten.

Rubio triumphiert: „Jeder zu Unrecht festgehaltene Amerikaner ist jetzt frei.“ Doch kein Wort darüber, warum die USA ihre Bürger überhaupt erst aus venezolanischen Gefängnissen herauskaufen müssen. Dass Caracas ein „tyrannisches Regime“ sei, darf Bukele sagen – schließlich geht es gegen den richtigen Gegner. Dass El Salvador gleichzeitig mit Deportationen und fragwürdiger Anti-Gang-Politik Schlagzeilen macht, stört niemanden.

Währenddessen vermeldet Caracas stolz die Rückkehr von 252 Venezolanern, darunter sieben Kinder, die man in den USA schlichtweg „vergessen“ hatte, als ihre Eltern abgeschoben wurden. Ein Detail, das im US-amerikanischen Freiheitsnarrativ offenbar keinen Platz hat. Hauptsache, das diplomatische Schauspiel stimmt – die Moral bleibt wie immer auf der Strecke.

 

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