Seit seiner Flucht aus einem Gefängnis in Arkansas am 25. Mai ist der 56-jährige verurteilte Mörder und Vergewaltiger Grant Hardin weiterhin auf der Flucht. Ein US Marshal geht nun davon aus, dass Hardin den Bundesstaat Arkansas verlassen haben könnte, um einer Festnahme zu entgehen.
In einer Strafanzeige, die laut Associated Press am Freitag bei einem Bundesgericht eingereicht wurde, erklärte Deputy U.S. Marshal Robert J. Hammons, es gebe „glaubwürdige Hinweise“, dass Hardin sich außerhalb von Arkansas aufhalte. Zudem sei er trotz intensiver Suche seit über einer Woche nicht gefunden worden.
„Er kennt die Region der Ozark Mountains sehr gut und könnte sich in Höhlen oder unwegsamem Gelände verstecken,“ heißt es laut Hammons im Dokument.
Die Strafanzeige bleibt derzeit unter Verschluss. Die US Marshals haben sich gegenüber USA TODAY bislang nicht zu Details geäußert.
Widerspruch aus Arkansas: Keine Beweise für Flucht aus dem Staat
Ein Sprecher des Arkansas Department of Corrections (DOC), Rand Champion, widersprach am 5. Juni in einer E-Mail an USA TODAY:
„Es handelt sich eher um Spekulationen und das Abwägen aller Optionen als um eine gesicherte Annahme.“
Am 3. Juni veröffentlichte das DOC ein manipuliertes Foto, das zeigt, wie Hardin nach einer Woche auf der Flucht aussehen könnte – mit Bartstoppeln, abgemagert und verändertem Erscheinungsbild.
Flucht gelang durch Täuschung
Laut einem Ermittlungsbericht täuschte Hardin am Tag seiner Flucht erfolgreich einen Justizbeamten, indem er sich wie ein Gefängniswärter kleidete und verhielt. So konnte er durch ein gesichertes Tor spazieren und unerkannt die Justizvollzugsanstalt North Central Unit verlassen.
Verurteilung wegen Mord und mehrfacher Vergewaltigung
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2017: Verurteilung zu 30 Jahren Haft wegen Mordes an James Appleton.
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2019: Nachträgliche Verurteilung zu 2×25 Jahren wegen Vergewaltigung einer Lehrerin im Jahr 1997. Die Tat konnte nachträglich durch DNA-Spuren belegt werden.
Grant Hardin war früher Polizeichef in Arkansas. Seine Taten und sein Doppelleben als Krimineller waren Thema der 2023 erschienenen True-Crime-Dokumentation „Devil in the Ozarks“.
Fahndung geht weiter – Bevölkerung zur Vorsicht aufgerufen
Die US Marshals und lokale Behörden fahnden weiterhin nach dem gefährlichen Häftling. Wer Hinweise hat, wird dringend gebeten, sich nicht selbst zu nähern, sondern die Behörden zu verständigen. Eine Belohnung könnte folgen, sobald die Fahndung auf Bundesebene ausgeweitet wird.
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