Während Donald Trump sich anlässlich seines 79. Geburtstags selbst das größte Geschenk machte – eine Parade mit allem, was das Herz eines Hobbygenerals höher schlagen lässt: Panzern, Patriotismus und Pyrotechnik – brannten in Teheran tatsächlich Öltanks. Die Einladung zu diesem „gemeinsamen Festakt“ zwischen Israel und Iran war offensichtlich einseitig ausgesprochen – und die Gäste kamen bewaffnet.
Showdown mit Showprogramm
Trump thronte mit Melania auf der Bühne, umringt von Ministern, Maschinengewehren und Marjorie Taylor Greene – also allem, was ein echter republikanischer Militärrummel braucht. Metallica donnerte aus den Lautsprechern, die 101st Airborne Division marschierte, und irgendwo zwischen Abrams-Panzern und Feuerwerk schien kurz vergessen, dass im echten Leben gerade Menschen starben.
„Wir waren’s nicht, aber wenn ihr uns angreift, seid ihr fällig.“
Auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social versicherte Trump in gewohnt staatsmännischer Zurückhaltung: Die USA hätten mit dem israelischen Angriff auf den Iran „nichts zu tun“. Um im selben Atemzug zu drohen, dass bei einem iranischen Gegenschlag „die volle Stärke und Macht der US-Streitkräfte auf euch herabregnen wird – wie noch nie zuvor gesehen“. Kurz: Wir haben nichts gemacht, aber wehe, ihr reagiert falsch auf das, was wir nicht gemacht haben.
Countdown-Kriegsführung: Willkommen zu Tag 61
Trump erinnerte in seiner Einlassung beiläufig daran, dass er dem Iran 60 Tage Zeit gegeben hatte, um einen neuen Atomdeal zu unterschreiben. Am Tag 61 schlug Israel zu. Zufälle gibt’s. Und Trump? Hatte natürlich „gewarnt“ – aber sicher nicht zu diesem Angriff geraten. Nur zu einem irgendeinen.
Iran schickt Geburtstagsgrüße zurück – mit Raketenpost
In der Nacht trafen iranische Raketen mehrere Städte in Israel. Acht Tote, darunter ein 10-jähriger Junge. Israel antwortete mit Luftschlägen auf Teheran, zündete gleich das Verteidigungsministerium an und erklärte, man werde so lange weitermachen, „bis die nukleare Bedrohung beseitigt“ sei. Die „Haj Qassem“-Rakete, benannt nach dem von Trump ermordeten General Soleimani, feierte ihr Debüt – mit eingebautem Anti-THAAD-Feature. Smart war gestern, jetzt ist’s tödlich präzise.
US-Unterstützung? Natürlich nicht offiziell – aber herzlich unkritisch.
Die USA haben zwar nichts mit dem Angriff zu tun, aber finden ihn offenbar ganz okay. Jedenfalls gibt es keine Kritik – intern sei man sogar „implizit einverstanden“, so israelische Quellen. In der internationalen Diplomatie heißt das ungefähr: „Mach ruhig weiter, solange keiner laut fragt.“
Zwischen Gulaschkanone und God Bless America
Währenddessen auf dem Rummelplatz in D.C.: Parolen, Popsicles und patriotische Pyrotechnik. JD Vance wünscht seiner Frau zum Hochzeitstag „Ich liebe dich, Honey“, während hinter ihm der Präsident gerade die Army als „die wildeste und tapferste Kampftruppe, die je auf diesem Planeten marschiert ist“ lobt. Kurz darauf salutiert er einem WWII-Veteranen – oder vielleicht einem Reenactor, die Grenzen sind da fließend – bevor er ein weiteres Mal betont, dass die USA „die heißeste Nation der Welt“ sind. Klimaerwärmung inkludiert.
Fazit:
Während Trumps Panzer auf Washingtons Straßen rumpeln und die Sonne patriotisch durch den Regen bricht, zerfällt im Nahen Osten jegliche diplomatische Fassade. Aber hey – es gab ein Geburtstagsständchen, Led Zeppelin, und sogar Coinbase als Sponsor. Was will man mehr? Frieden? Der kann warten. Schließlich sind wir erst bei Tag 61.
Sonderbeilage für Historiker der Zukunft:
Die erste Weltkrise, die sich an einem Geburtstagskuchen, einer TikTok-Countdown-Uhr und einem Abrams-Panzer entzündete. Kapitel 1: Die Feuerwerke des Westens.
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