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Gaza-Waffenruhe: Rückkehr, Geiselfreilassung und politische Spannungen

Sammy-Sander (CC0), Pixabay
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Seit Inkrafttreten der Waffenruhe im Gazastreifen sind rund 500.000 Palästinenserinnen und Palästinenser nach Gaza-Stadt zurückgekehrt. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes laufen die Vorbereitungen für die Übergabe israelischer Geiseln und die Freilassung palästinensischer Häftlinge. Die islamistische Organisation lehnt jedoch die zentrale israelische Forderung einer Entwaffnung kategorisch ab.

Massive Zerstörung und prekäre Lage

Satellitenbilder zeigen, dass etwa drei Viertel der Gebäude in Gaza-Stadt zerstört wurden. Israelische Streitkräfte haben sich wie im Waffenstillstandsabkommen vorgesehen aus Teilen der Stadt zurückgezogen und eine wichtige Nord-Süd-Verbindung geöffnet. Die Rückkehr erfolgt unter extrem schwierigen Bedingungen: Es gibt weder Strom noch Wasser oder funktionierende Infrastruktur. Das Al-Rantisi-Spital berichtete von massiver Zerstörung und fehlender medizinischer Ausrüstung.

Hamas mobilisiert Sicherheitskräfte

Während unter den Trümmern noch Tausende Leichen vermutet werden, hat die Hamas laut BBC rund 7.000 Mitglieder ihrer Sicherheitskräfte mobilisiert, um in geräumten Gebieten die Kontrolle zu übernehmen. Zudem wurden fünf neue Gouverneure mit militärischem Hintergrund ernannt. Der Rückruf erfolgte laut lokalen Quellen über Anrufe und Textnachrichten.

Internationale Hilfe angelaufen

Hilfsorganisationen und die UN bereiten verstärkte Lieferungen humanitärer Hilfe vor. Ab Sonntag sollen täglich 600 Lkws Hilfsgüter nach Gaza bringen. Das Welternährungsprogramm (WFP) meldet 60.000 Tonnen Nahrungsmittel an den Grenzübergängen, weitere 100.000 Tonnen sind auf dem Weg in die Region.

Trump optimistisch – Geiselfreilassung ab Montag

US-Präsident Donald Trump äußerte sich optimistisch, dass die Waffenruhe Bestand haben werde: „Sie sind alle müde vom Kämpfen.“ Trump wird am Montag zu einem Friedensgipfel in Scharm al-Scheich erwartet. Dort sollen zusammen mit Staats- und Regierungschefs aus Europa und dem Nahen Osten die nächsten Schritte des US-Friedensplans diskutiert werden. Die Hamas sagte ihre Teilnahme am Gipfel ab.

Die Freilassung der israelischen Geiseln soll laut Hamas-Angaben Montagfrüh beginnen. Das israelische Militär hat für die Rückkehrer einen erweiterten Erstaufnahmekomplex vorbereitet. Öffentliche Zeremonien soll es nicht geben – die Übergabe wird diskret durch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) organisiert.

Jubel für Trump, Pfiffe für Netanjahu

In Tel Aviv kam es unterdessen zu einer Großkundgebung mit rund 400.000 Teilnehmenden. US-Sondergesandter Steve Witkoff wurde bei der Nennung von Präsident Trump mit „Danke Trump“-Rufen und langem Applaus gefeiert. Witkoff war gemeinsam mit Ivanka Trump und Jared Kushner vor Ort und lobte Trumps Beitrag zum Friedensplan.

Anders fiel die Reaktion auf Israels Premierminister Benjamin Netanjahu aus: Als Witkoff dessen Rolle würdigte, reagierte das Publikum mit Buhrufen und Pfiffen. Viele Angehörige werfen Netanjahu Untätigkeit bei der Befreiung der Geiseln vor.

Der Friedensplan basiert auf einem 20-Punkte-Katalog von Präsident Trump. Eine zentrale Streitfrage bleibt die Entwaffnung der Hamas, die diese weiterhin strikt ablehnt. Dennoch wird die bevorstehende Freilassung der Geiseln als entscheidender erster Schritt gewertet.

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