Am 25. Mai 2020 erstickte George Floyd unter dem Knie eines weißen Polizisten – ein Moment, der die Welt erschütterte. „I can’t breathe“, seine letzten Worte, wurden zum Symbol einer Bewegung: Black Lives Matter. Millionen demonstrierten weltweit gegen rassistische Polizeigewalt. In den USA kam es zu den größten Protesten seit den 1960er-Jahren.
Fünf Jahre später ist Donald Trump erneut US-Präsident – und mit ihm kehrt eine Politik zurück, die Bewegungen wie Black Lives Matter nicht nur ignoriert, sondern aktiv zurückdrängt.
Schon an seinem ersten Tag im Amt nahm Trump zentrale Reformen zurück, die unter Joe Biden eingeführt worden waren – etwa das Verbot von Würgegriffen durch die Polizei. Diversitätsprogramme in staatlichen Institutionen wurden gestrichen, selbst der symbolische „Black Lives Matter“-Schriftzug in Washington entfernt.
Während Biden noch Gerechtigkeit forderte und systemischen Rassismus benannte, spricht Trump von Spaltung und diskreditiert die Protestbewegung. Kritikerinnen wie die Kulturwissenschaftlerin Heike Paul sehen darin ein gezieltes politisches Signal: Black Lives Matter und alles, was mit „Critical Race Theory“ verknüpft wird, dient als neues Feindbild konservativer Kulturkämpfe.
Zuletzt sorgten Gerüchte über eine mögliche Begnadigung des Polizisten Derek Chauvin für Aufsehen. Offizielle Bestätigungen gibt es keine – aber allein die Diskussion zeigt, wie weit sich das politische Klima verschoben hat.
Der fünfte Jahrestag von Floyds Tod ist kein Anlass zum Gedenken im Weißen Haus. Stattdessen markiert er das Ende einer kurzen Phase politischer Bewegung – und den Beginn eines Rückzugs in alte Muster.
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