Friedrich Merz will nicht nur Bundeskanzler werden, sondern gleich auch noch der neue starke Mann in Europa. Ein ehrgeiziger Plan, doch während er sich mit ausgebreiteten Flügeln in die Lüfte schwingt, bleibt die Frage: Steigt er wie ein Adler – oder landet er wie ein unbeholfener Albatross?
Große Träume in Paris – aber wo ist die Koalition?
Drei Tage nach seinem Wahlsieg ließ Merz keine Zeit verstreichen und eilte nach Paris zu Emmanuel Macron. Dort plauderte man beim Abendessen über die Renaissance der deutsch-französischen Freundschaft. Eine nette Geste, nur leider hat Merz ein kleines Problem: Er ist noch gar nicht Kanzler.
Während er sich schon als oberster EU-Architekt sieht, muss er sich erstmal eine Koalition zusammenbasteln. Die SPD, die einzige realistische Partnerin, gibt sich allerdings nicht gerade begeistert. Parteichef Rolf Mützenich überlegt noch, ob man sich der Union anschließen oder lieber in der Opposition zuschauen möchte, wie Merz versucht, seinen Höhenflug zu stabilisieren.
Merz, der wichtigste Mann Europas? Der Spiegel meint: Ja!
Der Spiegel sieht in Friedrich Merz bereits den wichtigsten Mann Europas. Und auch in Brüssel wird er angeblich schon als Retter der Stabilität gefeiert. Vielleicht sollte sich Merz zunächst um eine stabile Bundesregierung kümmern, bevor er sich die Führung des Kontinents auf die Fahne schreibt.
Immerhin hat er große Pläne: Frankreich retten, Polen umarmen und Amerika warnen. Das klingt alles wunderbar, wäre aber glaubwürdiger, wenn er nicht erstmal seine eigene Regierungsfähigkeit beweisen müsste.
Macron: Keine Zeit für langsames Kennenlernen
Macron ließ bereits wissen, dass man sich eine lange Annäherungsphase nicht leisten könne. Verständlich, denn die Weltlage ist angespannt: Trump in den USA, der Ukraine-Krieg, ein unsicheres NATO-Bündnis – und mittendrin ein deutscher Wahlsieger, der sich noch nach einem Koalitionspartner umschaut.
Merz zeigt sich jedenfalls fasziniert von Frankreichs Atomstreitkräften und will über nukleare Abschreckung reden. Schließlich gehört das zu einem echten starken Mann dazu – auch wenn er aktuell nicht mal weiß, ob er Kanzler wird.
Merz warnt Trump – hört der überhaupt zu?
In Sachen Transatlantik-Beziehungen zeigt sich Merz besorgt: Sollte Trump tatsächlich auf sein Motto „America Alone“ setzen, könnte es für Europa schwierig werden. Gut erkannt, Herr Merz! Die Frage ist nur, ob Donald Trump sich von deutschen Warnungen beeindrucken lässt – oder sich bereits die nächste Twitter-Tirade über „Schwache Deutsche, die nicht zahlen“ zurechtlegt.
Immerhin fordert Merz, dass Deutschland eine stärkere Rolle in der EU einnimmt. Klingt gut, doch mit welchen Partnern? Macron scheint interessiert, doch ob er wirklich auf Merz als neuen europäischen Lenker wartet, bleibt fraglich.
Visionen vs. Realität – wie endet der Merz-Flug?
Friedrich Merz hat große Ambitionen – das muss man ihm lassen. Doch bevor er sich als neuer Napoleon der EU feiert, sollte er vielleicht erstmal eine regierungsfähige Mehrheit finden und beweisen, dass er als Bundeskanzler überhaupt landen kann.
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