Hier ist eine kritische Analyse des veröffentlichten Jahresabschlusses der FREIHERR GmbH aus Verbrauchersicht – also aus der Perspektive eines außenstehenden Stakeholders, der Transparenz, wirtschaftliche Stabilität und Zuverlässigkeit erwartet.
Kritische Analyse (Verbrauchersicht)
Jahresabschluss 2023 der FREIHERR GmbH
Sitz: Frankfurt am Main
Der Jahresabschluss zeigt ein Unternehmen, das sich im Vergleich zum Vorjahr in einer deutlich angespannten wirtschaftlichen Situation befindet. Insbesondere der Rückgang von Bilanzsumme und Eigenkapital deutet auf erhebliche Veränderungen hin, die kritisch zu betrachten sind.
1. Massive Schrumpfung der Bilanzsumme – Risiko für Stabilität
Die Bilanzsumme fällt von 696.091,77 EUR (2022) auf nur noch 249.640,75 EUR (2023) – ein Rückgang um rund 65 %.
Aus Verbrauchersicht oder Kundensicht ist dies ein Warnsignal:
- Starke Mittelabflüsse oder ein Rückzug von Geschäftstätigkeiten
- Mögliches Liquiditätsproblem
- Potenzieller Rückgang operativer Aktivitäten
Ein solcher Einbruch ist ungewöhnlich und bedarf einer nachvollziehbaren Erklärung, die im Bericht nicht gegeben wird.
2. Liquiditätslage: Deutlicher Mittelabfluss
Das Guthaben bei Kreditinstituten sinkt dramatisch:
- 611.480,59 EUR (2022)
- 206.330,60 EUR (2023)
Damit verliert das Unternehmen rund 405.000 EUR an liquiden Mitteln.
Für Verbraucher oder Geschäftspartner bedeutet das:
➡️ Das Unternehmen hat 2023 deutlich weniger finanzielle Puffer.
➡️ Die kurzfristige Zahlungsfähigkeit könnte dadurch belastet sein.
3. Eigenkapital halbiert – stark abgeschwächte finanzielle Stabilität
Das Eigenkapital sinkt von:
- 372.566,81 EUR (2022) auf
- 178.376,09 EUR (2023)
Das ist ein Rückgang um 194.000 EUR (ca. 52 %).
Der Bilanzgewinn bricht sogar von 338.779,29 EUR auf 144.588,57 EUR ein.
Für Verbraucher ist dies aus mehreren Gründen kritisch:
- Die wirtschaftliche Substanz schwindet.
- Das Unternehmen verliert finanziellen Spielraum.
- Das Risiko einer zukünftigen Unterkapitalisierung steigt.
4. Verbindlichkeiten stark reduziert – aber nicht unbedingt positiv
Die Verbindlichkeiten fallen von 311.524,96 EUR auf 57.493,66 EUR – ein Minus von rund 254.000 EUR.
Das wäre positiv, wenn der Rückgang durch starke Erträge finanziert wurde.
Doch gleichzeitig sinken:
- Liquidität
- Forderungen
- Eigenkapital
Dies deutet eher darauf hin, dass Verbindlichkeiten durch die vorhandenen Mittel abgebaut wurden, was die Finanzpuffer weiter verknappt.
Besonders auffällig:
Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern sinken von 183.688,40 EUR auf 47.252,52 EUR.
➡️ Es könnte sich um Rückzahlungen an Eigentümer handeln, während das Unternehmen gleichzeitig Vermögen verliert.
Aus Verbrauchersicht wirkt dies zumindest erklärungsbedürftig.
5. Stagnierende oder rückläufige operative Aktivitäten
Die Vorräte sinken leicht, die Forderungen deutlich:
- Vorräte: −12,5 %
- Forderungen: −60 %
Dies könnte bedeuten:
- Weniger Verkaufstätigkeit
- Verlust von Kunden
- Rückgang des Geschäftsvolumens
Aus Sicht der Marktteilnehmer wirkt das Unternehmen weniger aktiv als im Jahr zuvor.
6. Keine Erläuterungen zu Ursachen – Transparenzlücken
Der Anhang enthält ausschließlich Standardformulierungen zu Bilanzierungsmethoden.
Es fehlen jedoch entscheidende Angaben:
- Warum sinkt die Bilanzsumme so stark?
- Warum verliert das Unternehmen mehr als die Hälfte des Eigenkapitals?
- Warum wurden große Beträge gegenüber Gesellschaftern zurückgeführt?
- Gibt es eine strategische Neuausrichtung oder operative Probleme?
Für Verbraucher und Geschäftspartner, die auf Transparenz angewiesen sind, wirkt dies unbefriedigend.
7. Jahresabschluss bereits am 10.12.2024 festgestellt – ungewöhnlich früh / spät?
Der Abschluss wurde rund ein Jahr nach Geschäftsjahresende, aber ein halbes Jahr vor Veröffentlichung (26.06.2025) festgestellt.
Das ist nicht unüblich, könnte aber auch darauf hindeuten:
- interne Abstimmungsprozesse
- Verzögerungen bei der finalen Veröffentlichung
Ohne weitere Informationen bleibt dies jedoch Spekulation.
Gesamtfazit (Verbrauchersicht)
Die FREIHERR GmbH zeigt 2023 ein deutlich geschwächtes finanzielles Profil:
Kritische Punkte
- Bilanzsumme bricht um 65 % ein
- Eigenkapital halbiert sich
- Liquidität sinkt drastisch
- Hohe Rückführung von Gesellschafterdarlehen trotz Vermögensrückgang
- Kaum Transparenz zu den Ursachen
- Operative Geschäftstätigkeit scheint rückläufig
Für Verbraucher, Kunden oder externe Stakeholder wirkt die Situation:
➡️ finanziell angespannt,
➡️ wenig transparent und
➡️ potenziell risikobehaftet.
Es wäre zu erwarten, dass das Unternehmen im Anhang oder Lagebericht (der hier offensichtlich fehlt oder nicht veröffentlicht wurde) auf die Hintergründe eingeht.
Ohne diese Informationen bleibt der Jahresabschluss zwar formal korrekt, aber inhaltlich lückenhaft – und ermöglicht keine verlässliche Einschätzung der künftigen Leistungsfähigkeit.
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Rechnungslegung / FinanzberichteUnternehmensregister
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Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023Datum: 26.06.2025Sprache: Deutsch
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FREIHERR GmbHFrankfurt am MainJahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023Bilanz
AnhangI. Allgemeine Angaben zum Unternehmen Die FREIHERR GmbH hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Frankfurt am Main unter HRB 99070 eingetragen. II. Allgemeine Angaben zu Inhalt und Gliederung des Jahresabschlusses Der Jahresabschluss wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) unter Berücksichtigung der ergänzenden Vorschriften für Kapitalgesellschaften und der sie ergänzenden Bestimmungen des GmbH-Gesetzes aufgestellt. Der Grundsatz der Gliederungs- und Bewertungsstetigkeit wurde beachtet. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. III. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich der planmäßigen linearen Abschreibungen bilanziert (§§ 253, 255 I HGB). Außerplanmäßige Abschreibungen (§ 253 III 5 HGB) waren nicht erforderlich. Das gezeichnete Kapital ist zum Nennbetrag angesetzt. Steuerrückstellungen uns sonstige Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags passiviert. Bei der Bewertung werden erwartete Preis- und Kostensteigerungen berücksichtigt. Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden zum jeweiligen Tageskurs eingebucht. Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung, deren Restlaufzeit nicht mehr als ein Jahr beträgt, werden mit dem Euroreferenzkurs am Bilanzstichtag bewertet (§ 256a HGB). Unterschrift der Geschäftsführung
sonstige BerichtsbestandteileAngaben zur Feststellung: |
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